Viñas del Rey Gran Reserva 2008
Viñas del Rey Gran Reserva 2008

Herkunft / Traube:

Valdepeñas / Tempranillo

Land:

Spanien

Jahrgang:

2008

Alkoholgehalt:

13%

Geschmacksrichtung:  

Sehr trocken

Verschluss:

Guter Kork

Preis:

2,99€

Bewertung:  4 von 5





Geruch/Blume
Ansprechend fruchtbetont ganz zu Anfang überlagen dichte Noten von Dachboden staubtrocken diesen Eindruck. Kurz danach mehr als deutliche grüne Noten, Grassilage, -schnitt. Noch ein wenig später wird es dann dumpfer, etwas von Vanille, Tabak und von der Würze, wie sie ein Islay-Whiskey bietet. Und all das in der ersten Nase! So verwundert nicht, dass die zweite Nase im Vergleich unterkomplex daherkommt, grüne Noten dominieren, jetzt jedoch mehr in Richtung vertrockneter Tannennadeln. Dazu bleibt das Dumpfe stetiger Begleiter.
Bouquets dieser Dichte findet man nicht oft. Doch dazu - sollten sich die Mutmaßungen, die den Verkostenden umwölken, verdichten - später mehr.
Steht der Wein länger offen, erhalten sich die Tabak- und Aromen abgebrannter Streichhölzer sehr lange; beispielhaft!
Geschmack/Mundgefühl
Vergleichsweise un-adstringent der Viñas del Rey Gran Reserva 2008, ist sonst doch Drahtgeflecht, gepaart mit günstigen Preis, häufig Mahnung, den Kasten Wasser zum Wein nicht zu vergessen! Kräftig zwar, trocken durchaus, das Adstringente jedoch wird zu keiner Zeit übermäßig. Erfreulich das ansprechende Volumen, nur die hintere Zunge hat nicht allzuviel "zu tun". Im Grundton trockener und holziger werdend , gibt es doch einige Fruchtnoten, sehr herb, Sanddorn, Holunder, Restsüße ist wohl für diesen Wein ein Fremdwort; und dies schadet durchaus nicht! Der deutliche Belag vor allem im vorderen Mundraum ist von erfreulich kurzer Dauer und addiert sich kaum mit weiteren Schucken. Beim Versuch, die Säure zu charakterisieren, fällt dem Verkostenden auf: war da welche? Kaum. Mineralisch eher. Unaufdringlich. Gut!
Abgang/Nachgeschmack
Mäßig der Abgang, aber immerhin! Reste des Sanddorn. Herb. Ebenso im Nachgeschmack, es dauert recht lange, bis die Aromen derart oxidieren, dass zum Schluss dann doch die Assoziation zu Esspapier lauert - wenn auch nur kurz!

Fazit:
Die Bewertung dieses Weines ist nicht einfach, denn der ambitionierte Laie hat - womit wir zu den Mutmaßungen (s.o.) kommen - im Hinterkopf, dass kaum ein altes Fass alleine, gepaart mit langer Reifung, einen so komplexen Wein für <3,-€ zaubern kann...
Der ausschlaggebende Grund, dem Wein keine "5" zu geben, liegt jedoch darin, dass meine eigenen Bevorzugung sehr-trockener-Weine zu subjektiv durchschlagen würde. Hier allerdings wird der Wein sicher öfter entkorkt werden, so er denn bei Penny (aktuell als "Neu im Sortiment" beschildert) länger zu haben sein wird!



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