Herkunft / Traube: | Venezien / Merlot |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2014 |
Alkoholgehalt: | 11% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Schraubverschluss |
Preis: | 1,79€ / 1,99€ |
Bewertung: 3 von 5
Geruch/Blume
Etwas von trockenen Tannennadeln und Heu in der ersten Nase, dann - statt wie beim Vorgänger mit der Kirsche - spielt die Frucht hier eher ins Limonige, Seif(-enwerbung) aus den 80ern, allerdings sehr mäßig. Nach dem Schwenken ähnlich, angekokeltes Gummi kommt hinzu (wie stets ist dies rein beschreibend und als Assoziation nicht wertend zu verstehen!).
Längeres Stehen tut der Blume nicht wirklich gut.
Geschmack/Mundgefühl
Trotz korrekter Temperierung (beim aktuellen "Frühling" auch nicht schwer zu erreichen: Die Küche hat abends ihre 18°) ist der erste Eindruck eine kühlende Frische! Nicht gerade, was einen Merlot ausmachen sollte - aber interessant. Noch interessanter ist ein durchaus deutlicher Einschlag von... Bananenaroma! In der karamelisierten Form, vielleicht eher Bananen-Eis. Auch etwas von Apfel, Boskop am ehesten. Einschläge - nicht mehr, aber auch nicht weniger, denn sie bleiben auch beim nächsten Schluck erhalten. Auch erhalten bleibt das wässrige Mundgefühl, das schon den 2010er Vescovino Merlot nicht wirklich auszeichnete. Säure ist sehr fruchtig und ausgewogen, kein Vergleich zu den zuletzt verkosteten Krachern, um es vorsichtig zu formulieren.
Doch es fehlt durchweg an Charakter und Volumen, Fleisch sowieso und in der Struktur eher wie eine Mundspülung... aber es fehlt auch an Pelz - und an generellen Fehlern, s.u.
Abgang/Nachgeschmack
Wieder erstaunlich bei diesem Merlot: Trotz o.g. Flachheit durchaus ein erwähnenswerter Abgang, der an das fein-Bittere des 2010ers erinnert. Im Nachgeschmack punktet der Wein am meisten: Ausgerechnet die "Ausläufer" des Abganges mit ihren sanften, herben Noten schaffen es, über längere Zeit einen interessanten Nachgeschmack zu erhalten - fein!
Fazit:
Wieder ein leichter Merlot - leicht nicht nur wegen seiner 11Vol/% Alkohol - und wieder eher etwas für den Sommer. Oder für nebenher. Ein Begleiter zu eigentlich allem, was auch keine Aufmerksamkeit erfordert, TV-Serien, Focus, Surfen, Facebook... sowas in der Art.
Da der Wein - im Gegensatz zu zuletzt beprobten - weder Zahnschmelz noch den Geldbeutel angreift, eine mäßige 3.
Statt eines älteren nach einem Update das Bild des neueren 2015 Vescovino Merlot.