Geruch/Blume
Holzige Gerbstoffe - bildlich der Eindruck eines Waldes, in dem es lange nicht geregnet hat, erfreut die erste Nase. Wird nach dem Schwenken kurzzeitig stechender, knackiger in den Gerbstoffen - aber das verfliegt. Länger offen stehend geht es in Richtung Kellertöne.
Steht er noch länger, entwickeln sich Vanillenoten. Und Zedernholz...  So erklärt sich auch die Empfehlung vom Etikett: Dekantieren!
Geschmack/Mundgefühl
Umgehend stellt sich der Wein als "Chianti" vor, trocken, leicht, und mit herben Noten am Gaumen. Auch für den ambitionierten Laien erkennbar - und ein guter Vertreter seiner 'Zunft'. Er spannt sich über den Gaumen, wirkt frisch an den Seiten, bevor er dort wieder herunterzukommen scheint, um auf der Zunge mild, aber mit herben Beerentönen, anzukommen. Die Beere spielt sogar etwas ins Zitrusartige, aber wirklich nur ganz eben. Wenig mineraische Säure, null Pelz.
Komplex. Mit Volumen. Ausgewogen. Klasse.
Abgang/Nachgeschmack
Schwach im Abgang - aber harmonisch. Desgleichen im Nachgeschmack: Selten findet man einen Wein, der so 'aus einem Stück' ist, fehlerlos.

Fazit:
Ein Paradebeispiel für einen Chianti! Probieren, und dann den Chianti des Italieners um die Ecke demselben um die Ohren hauen, wenn er für >4,€/0,25l angedreht werden soll!!! 
 
Bemerkung:
Weil der Wein sicher sehr gut - zwar kein Leuchtturm - , wohl aber einer der besten Chianti im hier beprobten Testfeld (wenn auch durchaus teurer) ist, bekommt er die 5 - und die "Aktuelle Empfehlung"... was mich dazu nötigte, das Bild zu bearbeiten und einzustellen... voilŕ!