Legón Roble 2012 Ribera del Duero 2012
Legón Roble 2012

Herkunft / Traube:

Kastilien / Tempranillo

Land:

Spanien

Jahrgang:

2012

Alkoholgehalt:

13,5%

Geschmacksrichtung:

trocken

Verschluss:

Künstlich wirkender, homogener Kork

Preis:

4,44

Bewertung: 4 von 5 


 

Geruch/Blume
In der ersten Nase hat der 2012er Legón Roble erfreulicherweise absolut nichts von seinen Vorgänger, was für die weitere Verkostung hoffen lässt! Statt Hefe und gammeligem Gras findet man milde Gerbstoffe und sogar etwas Frucht in Richtung Erdbeere; das Ganze eher flach, aber: s.o.! Ebenso klar wie ungewöhnlich dominiert Pfeffer nach dem Schwenken die Blume. Und jetzt kriecht auch wieder der Nasse Hund aus seinem Körbchen, was durchaus harmoniert. Auch das Schwenken hat nicht mehr Tiefe gebracht, die Ausprägung ist in Summe eher harmlos. Länger an der Luft wird das Bouquet runder, dumpfer, etwas Karamell und feuchter Keller - nicht übel.
Geschmack/Mundgefühl
Eigentlich habe ich hier ja schon oft, vielleicht zu oft, auf die besondere Adstringenz der von Herrn Parker höchst-bewerteten Weine hingewiesen, die einen aus den Socken hauen und nach Wasser lechtzen lassen. In letzter Zeit aber hat dies eher nachgelassen - so auch jetzt: Trotz des Parker-Plömpels am Hals rennt man nach dem ersten Schluck nicht zum Wasserhahn! Im Gegenteil ist man überrascht von der feinen Milde, die es aus der ersten Nase bis hierher problemlos schafft. Eigentlich spiegelt sich das gesamte Bouquet wieder, von der Erdbeere bis zum feinen Karamell, eingebettet in nicht gar so großes Volumen. Besonders hervorzuheben: Die unterschiedlichen, deutlichen Verortungen der Aromen! Fast fruchtig-süß auf der Zunge, herbe Noten im hinteren Bereich und karamell'n am Gaumen und den Seiten der Zunge - großes Kino! Zunehmend störend: zunehmendes Kokeln am hinteren Gaumen - hier ganz der Vorgänger!
Zum Mundgefühl wieder ein wenig ausgeholt: Wie anfangs erwähnt ist man erleichtert, dass der Wein nicht die letzte Feuchtigkeit aus der Luft ansaugt, beim 2012er Legón Roble aber ist das Mundefühl leider das Gegenteil, viel zu wässrig, uninteressant, schon fast irritierend... merkwürdig - bestenfalls bemerkenswert. Und schade auf jeden Fall. In der Säure sehr fruchtbetont, mild, harmonisch.
Abgang/Nachgeschmack
Einen konkreten Abgang mag man nicht konstatieren, wohl aber einen sanften Übergang zum Nachgeschmack, der zunehmend - auch hier der Vorgänger - von der oxidierten Apfelkitsche und harmlosen cyan-Noten von zerbissenen -Kernen dominiert wird. Hält dafür auch nicht lang an.

Fazit:
Kein Highlight, aber auch nichts, um wegzulaufen. Freunde interessanter Weine werden hier auf ihre Kosten kommen. Die "4" ist auch beim Preis-/Leistungsverhältnis gerechtfertigt.

Den aktuellen Jahrgang ziert (s.o.) nun wieder ein "Parker-Plömpel". Hier allerdings wieder mal ein Fall, wo "Verbraucher" und "Trottel" dezent gleich gesetzt werden: Nur im Kleingedruckten steht, dass der Wein ausschließlich in den Jahrgängen 2007 & 2009 von Parker mit 90 Punkten bewertet worden sei... Wir trinken aber aktuell den 2012er - und dass der Jahrgang maximalen Einfluss auf die Güte eines Weines haben kann, nun, das wissen nicht nur die sehr geschätzten Besucher dieser Site inzwischen längst!



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