Enigma Syrah 2009 Dom Teodóso
Enigma Syrah 2009 Dom Teodóso

Herkunft / Traube:
 

"Regional Lisboa"/ 85% Syrah, 15% Castelão (*)

Land:

Portugal

Jahrgang:

2009

Alkoholgehalt:

13,5%

Geschmacksrichtung:

Trocken

Verschluss:

Schraube

Preis:

3,49€

Bewertung: 4 von 5 




Geruch/Blume
Knackig-stechende, vegetative Aromen von Grassilage gehen einher mit mäßigem, alkoholischen Aufzug und staubigem Dachboden. Das Ganze hat etwas von "Aufgesetztem", denn eine herbe Frucht findet sich ebenfalls, Holunder am ehesten. Wie schon vermutet bringt das Schwenken reichlich Schweißnoten zum Vorschein, ohne dass - im Vergleich zur ersten Nase recht gleichbleibende - Gesamtbild im Wortsinne zu trüben. Etwas Karamell als Sahnehäubchen. Geht mit der Zeit generell in Richtung dumpferer Noten, ohne allerdings in den alkoholischen Aufzügen nachzulassen - ungewöhnlich.
Geschmack/Mundgefühl
Den - mir unbekannten - Enigma-Syrah habe ich mir ausgesucht, um mal wieder eine kräftige Traube im Glas zu haben, wenn der Kellermeister nichts verbaselt - und: Das hat geklappt! Ungestüm brandet der Wein an, lodert an allen Ecken und Enden. Und ist dabei zu keiner Zeit unangenehm. Etwas zuviel des vergoren-Vegetativen schafft es reichlich bis hierhin, die Frucht ist ganz die des Bouquets, herb, wesentlich präsenter, aber nicht differenzierter. Im Volumen sehr ansprechend, ein stetiges Kokeln im Mundraum stört ein wenig die Konzentration, man kann es - positiv betrachtet - aber auch einen Charakterzug nennen, denn: wirklich unangenehm ist dies nicht. So assoziiert man dann zum Mundgefühl die aus Kindertagen bekannte Ahoi-Brause... Wie gesagt: assoziert! Mit der Zeit geht die ausgeprägte Herbheit doch über in Richtung bitter. Schwer zu bestimmen die Säure, nur mäßig im Vordergrund ist sie jedenfalls nicht fruchtbetont. Bis auf einen schwachen Belag bleibt Pelz aus.
Abgang/Nachgeschmack
Der Wein stoppt schon weit vor dem Abgang im hinteren Mundraum; so ist mit Abgang eh' nicht zu rechnen. Im Nachgeschmack harmonisch, wenn auch leicht oxidierend. Zum Ende hin nimmt dann der Belag doch überhand, vor allem auf vorderer Zunge und Gaumen.

Fazit:
Ganz knapp die "4". Zum eine Note schlechter getesteten restlichen Angebot sticht der Enigma Syrah 2009 Dom Teodóso doch hervor - auch im Wortsinne. Erfeulich auch, dass wieder mal ein Portugisischer Wein seinen Weg ins Testfeld findet, der dann auch noch die Erwartungen des Verkostenden bestens bedient.

(*)
Interessant die mir völlig unbekannte Rebsorte Castelão: Welchen Einfluss mag sie wohl mit ihren mageren 15Vol/%-Anteil haben?
Nicht minder interessant: Die Herkunft habe ich vom Etikett 1:1 übernommen, auch ohne dezidierte Portugisisch-Kenntnisse, aus "Vinho Regional Lisboa"... was auch immer das geographisch nun genau zu bedeuten hat!



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