Herkunft / Traube:
| "Rhone-Tal" (*) / Cuvée
|
Land: | Frankreich |
Jahrgang: | 2018 |
Alkoholgehalt: | 13,0% |
Geschmacksrichtung:
| Trocken |
Verschluss: | Schraube |
Preis: | 4,99€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Die Assoziation zu feuchtem, alten Holz ist wohl die treffenste, die erste Nase zu beschreiben. Dazu wird Blumenwasser gereicht. Karamell überrascht anfangs nach dem Schwenken, Reste des Blumenwassers, vom Holz ist nichts geblieben. Schnell erfolgt Änderung über die Zeit, es wird herber, und statt des eher süßlichen Karamell wird die Blume durch einige Tannine kantiger.
Geschmack/Mundgefühl
Sehr ähnlich jetzt auch der Geschmack, herbe, unbestimmbare Frucht dominiert den Beginn, ein feiner Belag scheint Reste des Hölzernen zu präsentieren. Das Volumen vermag nicht recht zu überzeugen, das Mundgefühl allerdings tendiert nach wässriger Einleitung durchaus in Richtung Struktur, zu der jener Belag einen - positiven - Beitrag leistet.
Mineralisch - und harmonisch - in der Säure, kein wirklicher Pelz.
Abgang/Nachgeschmack
Da es der La Vieille Ferme nicht ansatzweise bis in den hinteren Mundraum schaffte, wurde mit Abgang nicht gerechnet, und so blieb eine Enttäuschung erspart. Im Nachgeschmack wieder herb, doch schnell drängt sich das Adjektiv "muffig" auf (was nicht unbedingt wertend zu verstehen ist). Dann ist die Cuvée auch schon verschwunden. Keinerlei Oxidation. Nur Reste des fein strukturierten Mundgefühls begleiten länger. Gut.
Fazit:
Wird ein Wein in der Wochenwerbung schon als "beliebtester Wein Frankreichs" angepriesen, da spitzt der Weinfreund, der sich anschickt, ihn zu bewerten, die Finger und schürzt die Lippen... Zudem: Eine Cuvée der bliebteste Wein Frankreichs? Selbst, wenn man weiß, dass "Bordeaux" eine Gegend und die Weine von dort auch Cuvée sind, so kann man doch sicher sein, dass sie zumeist rein aus der Merlot-Traube gekeltert werden...
Zurück zum Fazit: Den Weg nach Frankreich, sich dort deren "beliebtesten Wein" vorsetzen zu lassen (dann auch noch für 4,99€), den kann man sich getrost sparen!
Da dieser Kandidat aber - vor allem im Verlauf über die Zeit und der Stringenz des herben Grundtones - doch nicht uninteressant ist, bekommt er knapp die "4". Dekantieren würde ich ihn allerdings nicht - was für Mutige.
(*) Einmal googeln, und "Familie Perrin" (vom hinteren Etikett) erzeugt ihre Weine im "Rhone-Tal"... hätte man auch direkt draufschreiben können...