Geruch/Blume
Außer einem Eindruck von Rauch bietet die erste Nase wenig - aber: eine unerwartete Note: Nougat! Leicht stechend nach dem Schwenken, ansonsten immer noch... wenig. Mit gutem Willen trockene Holztöne und ein klitzekleines Bischen Pflaume. Verflacht dann doch sehr schnell, etwas von allem - Rauch und trockenes Holz - bleibt dann doch.
Geschmack/Mundgefühl
Dafür geht es im Geschmack umgehend überraschend fruchtig zu: Pflaume nur noch schwach, es dominieren Zitrusfrüchte, von Mandarine bis Limone ist etwas dabei - ungewöhnlich - dennoch nicht limonadig oder unpassend. Volumen ist mäßig, in Ansätzen aber bemerkbar, Zunge und Gaumen werden gefordert, und auch an den Seiten ist der Wein präsent. Auch präsent eine herbe Bitterkeit am hinteren Gaumen, die mit jedem Schluck kräftiger wird.
Die Säure ist angenehm fruchtig und nicht unangenehm aufdringlich. Pelz bleibt gänzlich aus.
Abgang/Nachgeschmack
Der ansprechende Abgang bleibt im Rahmen der feinen Zitrusnoten; und ist wenig bitter, was durchaus überrascht. Im Nachgeschmack harmlos, aber immer noch harmonisch zum Geschmack.

Fazit:
Keine Ahnung, was dieser 1-Liter-Schraubverschluss-Zweigelt im Original gekostet hat - aber ich hätte die zweite Flasche auf dem Grabbeltisch für 2,99€ auf jeden Fall noch mitnehmen sollen! Der Wein ist eine positive Überraschung und bereichert meinen Samstagabend, statt - wie zugegebenermaßen erwartet - ihn mit Arbeit zu füllen, einen mäßigen Wein runtergewürgt und beschrieben zu haben.