Herkunft / Traube: | Burgenland / Blauer Zweigelt |
Land: | Österreich |
Jahrgang: | 2012 |
Alkoholgehalt: | 13% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Schraube |
Preis: | 3,99€ |
Bewertung: 5 von 5
Geruch/Blume
Ausgewogene Gerbstoffe, umhüllt von Karamell- und Vanillenoten, dazu im Hintergrund trockene Gewürze überwältigen in der ersten Nase. Selten, dass eine Blume sich so umgehend öffnet! Die tragenden Vanille- und Karamellaromen geben auch nach dem Schwenken den Ton an, und geben ein Bild ab, dass man fast meint, der Wein würde schwerer, so dumpf und geerdet kommen die Aromen daher. Auch jetzt immer noch der geöffnete Gewürzschrank im Hintergrund - mit etwas mehr Effet und leicht stechend.
Geschmack/Mundgefühl
Ohne Umschweife - wenn auch mit deutlich mehr Wucht, vor allem am hinteren Gaumen - kommt der Geschmack der Blume gleich: tragend, dumpf und bzgl. der Frucht anfänglich eher unspezifisch. Die Wucht lässt mit dem zweiten Schluck nach, dafür auch die Komplexität. Das Volumen ist immer noch ausgeprägt, das vor allem auf der Zunge eher wässrige Mundgefühl irritiert allerdings doch ein wenig, zu sehr steht es im Gegensatz. Der Blaue Zweigelt hat dennoch reichlich "Fleisch", die dumpfen Seiten sind stets präsent und ein stetiger Begleiter im Geschmack - klasse! Obwohl Frucht im Hintergrund stets (un-)deutlich ist, ist sie zu wage, irgendwo zwischen alter Orangenschale und überlagerter Brombeere - was man auch nicht alle Tage ins Glas bekommt!
Säure ist marginal und fruchtbetont - Pelz bleibt bis auf einen feinen Belag gänzlich aus.
Abgang/Nachgeschmack
Im Abgang harmlos und mit leichten Cyan-Noten von zerbissenen Apfelkernen, die sich im Nachgeschmack verstärken, ohne allerdings zu stören. Dies unbestimmt-Fruchtige findet sich auch hier wieder, gepaart mit reichlich Esspapier.
Fazit: Sicher der beste Blaue Zweigelt, der hier je verkostet wurde! Allerdings reißt er schnell von den Füßen, was der Autor dieser Zeilen mit reichlich - natürlich annulierten - Tippfehlern dokumentieren hätte können.
Auch - hoffentlich - ohne Tippfehler bekommt der Lenz Moser von Edeka die "Aktuelle Empfehlung", selbst wenn das Bild noch der Bearbeitung bedarf. Denn er ist ein "Angebot der Woche" und danach entweder gar nicht oder nicht für den Preis zu haben.