Herkunft / Traube: | Apulien / Primitivo
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Land: | Italien |
Jahrgang: | 2016 |
Alkoholgehalt: | 12,5% |
Geschmacksrichtung: | Halbtrocken |
Verschluss: | Schraube |
Preis: | 2,29€ |
Bewertung: 3 von 5
Geruch/Blume
Neben deutlichem Kork bestimmt eine nicht minder deutliche Sherry-Note die erste Nase. Von beidem erheblich weniger nach dem Schwenken, dafür auch weniger im Ganzen... nur ein Ansatz von Frucht und ein paar harmlose Gerbstoffe. Steht er länger offen, kehren die Aromen der ersten Nase fast komplett zurück. Und dies bei jedem neuen Ansatz sehr intensiv.
Geschmack/Mundgefühl
Nunja! Sherry allerorten. Nicht das, was man sich von einem Primitivo verspricht, wirklich nicht. Hat man sich damit abgefunden, kann der Wein durch sein mildes, fast karamellnes Mundgefühl, das ansprechende Volumen und die trotzdem unaufdringliche Fruchtigkeit (klar: Kirsche, überreif) punkten. Auch ein paar wenige Tannine schaffen es in den Geschmack. Mit der Zeit wird der Wein kaubarer, Struktur stellt sich ein.
Kaum spürbare Säure und schon gar kein Pelz.
Abgang/Nachgeschmack
Abgang ist mehr als vorhanden und sehr mild, im Nachgeschmack cremig im Mundgefühl und durchsetzt von verschiedenen Kirschnoten. Oxidiert überraschend praktisch gar nicht. Später Türkischer Honig.
Fazit:
Nach dem Verkostungs-Reinfall gestern (den
Soledoro bei Kaufland dämlicherweise nochmal gekauft trotz grauenvollen Vorgängers) macht auch der Letorri keinen Spaß. Jedenfalls zu Anfang, denn Sherry wollte ich ja nicht, ich wollte einen Primitivo!
Lässt man dies beiseite und konzentriert sich auf die o.g. Details, dann hat man zumindest sein Geld nicht im Glas versenkt.
Trotzdem werde ich ihn wohl nicht noch einmal kaufen - das soll aber niemanden davon abhalten, diesem mehr als ungewöhnlichen Wein eine Change zu geben. Auch so ganz ohne jede Anwandlung von Primitivo.