Bei diesem Wein handelt es sich um eine unbeabsichtigte Neuverkostung, da der Wein "Wein des Monats Februar" bei Penny ist - weil er bei der ersten Verkostung nicht so schlecht abgeschlossen hatte, habe ich ihn erneut gekauft.
Und war komplett überrascht von den ersten, massiven Aromen der Blume, sodass ich kurzerhand eine Neuverkostung beschloss.
Das Resultat: ein Reinfall (s.u.) - es sei denn, man steht auf fast-liebliche Weine.
Vorgestellt wird diese Neuverkostung auch nur deshalb, um (erneut) zu demonstrieren, dass nicht jede Flasche eines Jahrgangs zu unterschiedlichen Zeiten gekauft exakt gleiche Ergebnisse liefert... Hier war die Blume um Längen besser - der Geschmack hingegen katatstrophal...: lehrreich!
Es bleibt zwar beim "Bettvorleger" (s.
erste Verkostung), doch die Unterschiede sind weit mehr als marginal.
Herkunft / Traube: | Burgenland / Blauer Zweigelt |
Land: | Österreich |
Jahrgang: | 2013 |
Alkoholgehalt: | 12,5% |
Geschmacksrichtung: | Halb-trocken |
Verschluss: | Schraube |
Preis: | 2,69€ |
Bewertung: 2 von 5
Geruch/Blume
Deutliche Nussaromen, noch bevor man dem Glas wirklich nahe gekommen ist. Dann tragend, parfumartig. Im Glas angekommen dumpfe, milde Gerbstoffe - nicht übel! - und der Verkostende denkt: Wenn das mal nicht alles war... wir werden sehen. Nach dem Schwenken überdeutlich Vanille, etwas Zimt dazu. Nur noch wenige Gerbstoffe. Schönes, rundes Gesamtbild eher dumpfer Art. Ein Hauch von Rosenwasser im Hintergrund.
Geschmack/Mundgefühl
"Limonadig" ist das erste Adjektiv, das sich jetzt vorstellt. Übermäßige Frucht, Mandarine, Kirsche vielleicht, gereicht als süßes Getränk, Limonade eben (oder Früchtetee aus dem Instant-Glas), dazu noch leicht klebrig.... puh. Wässrig im Mundgefühl, immerhin doch recht voluminös, nur halt mit den falschen Akzenten. Im Hintergrund ein Rest holziger Gerbstoffe. Milde, überfruchtige Säure, Pelz bleibt aus.
Abgang/Nachgeschmack
Mit Abgang rechnet man jetzt nicht mehr - und wird so auch nicht enttäuscht. Im Nachgeschmack weniger süß, aber auch nicht versöhnlich.
Fazit:
Nach dieser überkomplexen Blume, die so recht nicht zu einem Blauen Zweigelt passen mag, war der Geschmack - erwartbar (und erwartet) - ein Reinfall; und zwar ein größerer, als angenommen. Herrjeh!
Dem Kenner hier und da legaler, dennoch dubioser Maßnahmen (getoastete Eichenholzchips als Stichwort) drängt sich die Frage auf: Selbst wenn man den Wein damit versetzt hat - und so die würdige Blume erreichte - ... wie kann sich das NULL auf den Geschmack auswirken? Die Frage muss offen bleiben.
Die Krönung aber: Der Wein ist als "Wein des Monats" 70 Ct teurer als der zuvor verkostete... man glaubt es kaum!