Herkunft / Traube: | Côtes du Rhône/ ?
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Land: | Frankreich |
Jahrgang: | 2017 |
Alkoholgehalt: | 13% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Plastik
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Preis: | 3,79€ |
Bewertung: 3 von 5
Geruch/Blume
Frische, zurückhaltende Tannine, abgezogene Rinde, bestimmen die erste Nase. Eine herbe Frucht im Hintergrund. Wird schon vor dem Schwenken dumpfer, aber auch flacher. Viel fruchtiger nach dem Schwenken, statt der eher frischen Gerbstoffe jetzt deutliche Ledernoten. In der Frucht jetzt süßer, doch immer noch nicht genauer fassbar, später geht das Süße in Richtung Karamell.
Geschmack/Mundgefühl
Nach dieser unerwartet vielschichtigen Blume ist der Geschmack zu Beginn eine rechte Enttäuschung, Wein hat man anscheinend nicht im Glas, mehr klares Wasser. Doch bevor die virtuelle Tinte des letzten Satzes trocken ist, meldet sich der Côtes du Rhône aus dem hinteren Mundraum zurück, kommt weiter voran und zeigt: Oha, doch ein Rotwein! Und so ist der nächste Schluck - jetzt nicht mehr überraschend - schon eine Potenz besser: Es geht herb zu, im Volumen gut und im Mundgefühl keinesfalls wässrig, mit einer bemerkenswert feinen Struktur. Falls jemand auf der Suche ist, dem Begriff "Struktur" in diesem Zusammenhang Leben einzuhauchen: Dieser Wein kann helfen!
Woran es allerdings deutlich mangelt, das sind Facetten: O.G., klar, doch darüber hinaus findet sich kaum mehr Beschreibbares. Selbst die Säure ist so harmlos, dass man sie fast vergessen kann, Pardon, zu erwähnen vergessen hat. So auch keinerlei Pelz. Später addiert sich ein Belag.
Abgang/Nachgeschmack
Herb - wie soll es auch anders sein - der flache Abgang. Mit Nachgeschmack hält sich der Bio-Côtes du Rhône nicht auf, es gibt schlicht keinen. Später 80g holzfrei mit Resten aus den Gerbstoffen der Blume. Und ausgerechnet jetzt beginnt der hintere Gaumen zu kokeln. Was es nicht alles gibt.
Fazit:
Neben Nachgeschmack fehlt - schon zuvor - der "letzte Pfiff"; und da auch der vorletzte fehlt, langt es nur zur "3".
Aber es war sicher keine verschwendete Zeit!