Primitivo Salento - 2011
Primitivo Salento

Herkunft / Traube: 

Apulien, Salento / Primitivo

Land:

Italien

Jahrgang:

2011

Alkoholgehalt:

14%

Geschmacksrichtung:  

trocken

Verschluss:

Plastik

Preis:

2,29€

Bewertung: 4 von 5 





Geruch/Blume
Sehr kräftig die erste Nase, voller herber, fruchtiger Beerenaromen und tanninreich, etwas nussig, gradezu erschlagen wird man von der Fülle. Und ausdifferenzieren lassen sich die Früchte so nicht wirklich, ohne zu sehr zu orakeln. Nach dem Schwenken sehr mineralisch, der Vorgang des Schwenkens lässt auch bei diesem Wein harmonische Schweißnoten und eine Assoziation vom Lichtbogen beim Schweißen hervortreten. Fast gewaltig.
Geschmack/Mundgefühl
Die Adstringenz des Vorgängers bestimmt auch hier den ersten Eindruck, dennoch hat der 2011er mehr Fülle, auch wenn der hintere Gaumen ständig nachglüht, schon nach dem ersten Schluck. Sonst glüht wenig nach, sehr schnell ist der Wein verschwunden, die zur Blume assozierten Früchte lassen so diesmal nicht wegen der Fülle, sondern wegen der schwachen Persistenz kaum bestimmen, die üblichen "dunklen Beerennoten", ein Hauch von Trester mit einem vegetativen Anklang von grünem "Stil und Stengel".
Wegen der kurzen Präsenz wäre von Volumen zu sprechen übertrieben, obwohl der Wein bis auf die hintere Zunge eigentlich kaum einen Bereich auslässt. 
Die Säure ist schwach mineralisch, bis auf einen mäßig kribbelnden Belag auf der Zungenspitze bleibt Pelz aus. Nach ganz kurzer Zeit jedoch recht wässrig im Mundgefühl.
Abgang/Nachgeschmack
Angenehm fruchtbetont der - mäßige - Abgang, im Nachgeschmack erstaunlich ausgewogen und ein diffuses Spiegelbild des Bouquets. Hält aber wirklich keine 2 Minuten.

Fazit:
Ein tadelloser Wein - also "ein Wein ohne Tadel". Mit Höhen - und einem recht tiefen Loch: wenig Charakter und wirklich kurze Präsenz. Im Bouquet vielleicht ein wenig über-komplex... evtl. dekantieren. 
Ein wirklich prächtiger Primitivo, und ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis, was ihm auch die "aktuelle Empfehlung" beschert, auch, wenn es für eine 5 nicht ganz reicht. Seinen Vorgänger schlägt er trotzdem eh' um Längen.

Bemerkung:
Der Vorgänger - der mehrere Jahrgänge ausgesetzt hat - hieß lt. Etikett noch "Primitivo di Manduria"... die absolute Gleichheit der Etiketten ermöglicht dem Käufer aber doch problemlos, den Zusammenhang herzustellen, der während der Verkostung erwähnt wird.
Gut: Der Preis ist stabil geblieben.



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