Rosso di Montepulciano Duca di Saragnano 2015
Rosso di Montepulciano Duca di Saragnano 2015

Herkunft / Traube: 

Toskana / "Verschiedene"

Land:

Italien

Jahrgang:

2015

Alkoholgehalt:

13%

Geschmacksrichtung:  

Trocken

Verschluss:

Plastik

Preis:

3,99

Bewertung: 3 von 5





Geruch/Blume
Dumpf, leicht hölzern und mit mehr als einem Hauch Marzipan präsentiert sich die erste Nase. Eine Frucht, die an überlagerte Erdbeere erinnert, schlummert im Hintergrund. Weniger hölzern, dumpfer und deutlich runder nach dem Schwenken. Zum nachlassenden Marzipan jetzt Karamellnoten. Kaum noch Frucht.
Geschmack/Mundgefühl
Der Montepulciano ist so mild, wie es das Bouquet erhoffen und erwarten ließ. Jedenfalls im Mundgefühl - und vor dem Einziehen der Luft. Danach mit "spritzig" wohl am besten beschrieben, tatsächlich scheint er ein wenig zu perlen. Völlig überraschend ist er jetzt weder dumpf noch vollmundig, eher flach und mit einem vegetativen Einschlag, dennoch mit deutlichem Volumen. Keine wirkliche Frucht, nichts mehr in Richtung hölzern. Das Perlen ist feinnadlig und über den gesamten Mundraum verteilt.
Mineralisch die langsam aufdringlicher werdende Säure. Kein Pelz. Und das Mundgefühl bekommt - ebenfalls langsam - eine klebrige Komponente.
Abgang/Nachgeschmack
Kein Abgang. Den Nachgeschmack beherrscht das Feinnadlige als Mundgefühl und Reste des Karamellnen aus der Blume. Apfelnoten - und etwas, das an Korkschmecker erinnert. Abschließend die zum Apfel passende Kitsche.

Fazit:
Am knappen letzten Absatz merkt der regelmäßige Leser, dass mir hier kräftig der Bock abhanden gekommen ist, mich mit dem Rosso di Montepulciano Duca di Saragnano länger zu beschäftigen: Zu groß die Enttäuschung nach der prächtigen Blume.
Für 3,99€ bei NORMA lieber zweimal den Standard-Merlot kaufen! Knapp die "3".

Nachtrag I:
Mit dem Titel "Rosso di Montepulciano Duca di Saragnano 2015" ist der Wein ein echter Rosstäuscher, denn "Montepulciano" ist zwar eine Stadt in Italien, doch der Weinfreund assoziiert damit auf jeden Fall die Traube - und jene ist (wenn überhaupt) nicht namensgebend, sondern (*) "Verschiedene".
Ich würde mich nicht wundern, wenn der Rosso ordentlich "Cirò" enthalten würde -  tja, man wird es nicht herausbekommen.

Nachtrag II:
Nach mehreren guten Ansätzen, den "Berlin-Wine-Trophy"-Plömpel nicht als "Finger-weg"-Plömpel zu deuten, ist der "Monte" hier ein echter Rückschlag.
Und der andere "90"er-Plömpel lässt ahnen, dass "Luca Maroni" hier ordentlich Knoblauch eingefahren hat, bevor er dem Wein 90 Punkte gab...



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