Guardiolo Aglianico 2009

Der Wein dieses Jahrganges wurde durch den aktuellen Jahrgang abgelöst!

Guardiolo Aglianico 2009

Herkunft / Traube: 

Kampanien / Aglianico

Land:

Italien

Jahrgang:

2009

Alkoholgehalt:

12,5%

Geschmacksrichtung:  

trocken

Verschluss:

Perfekter Kork

Preis:

6,99

Bewertung: 4 von 5 





Geruch/Blume
Ausgesprochen flach die erste Nase, ein Hauch von Grünschnitt, etwas Steinstaub, mehr nicht. Schön öffnet sich der Wein nach dem Schwenken, mild und rund im Gesamteindruck, mager in den Nuancen; der Hauch von Orangenschale, der zu laff war, um in der ersten Nase konkret erwähnt werden zu können, manifestiert sich jetzt doch etwas mehr. Mäßig drängt sich der Geruch von Algen am Strand auf - merkwürdig.
Geschmack/Mundgefühl
Nun doch: Man hat doch tatsächlich einen Wein gekauft! Schon der erste Schluck macht die mäßige Blume vergessen. Sehr reif und vollmundig kommt er daher, schönes Volumen, reichlich Struktur und eine hintergründig fruchtige Süße werden abgerundet durch Holznoten und eine mild-herbe Note zum Abgang hin.
Die Säure ragt heraus sowohl in ihrer Präsenz als auch in ihrer Ausgeprägtheit, zwischen mineralisch und fruchtig changierend ist sie das Highlight. 
Mit jedem Schluck nimmt eine Wässrigkeit zu, die man dem Aglianico zuerst wirklich nicht angemerkt hat, und so gehen Volumen und Struktur im bildlichen Sinne den Bach runter, auch wenn er am Gaumen immer noch trumpfen kann.
Kein Pelz, aber ein Belag setzt sich ab, mit jedem Schluck zunehmend, wie eine Mehrfachlackierung - naja!
Abgang/Nachgeschmack
Die im Hintergrund sich verbergende Frucht schafft es bis in den Abgang, wo sie ebenfalls unerkannt bleiben möchte, offensichtlich, hier noch weniger deutlich als im Geschmack.
Im Nachgeschmack kommt die Assoziation an Orangenschale wieder, nunmehr abgepellt und leicht oxidiert.

Fazit:
Der erste Wein dieses Jahres, der die Hochpreis-Phase bei den Discountern und Handelsketten auf Weihnachten zu einläuten dürfte.
Warum der Aglianico 2 Gläser des Gambero Rosso erhalten hat, bleibt sicher auch dem geneigten Leser nach der Verkostung rätselhaft - wie so viele Gold/Silber/Gedöhne-Meriten, die sich als Plömpel und Sticker auf zu vielen Weinen wiederfinden.

Trotz des Preises die "4", die er wegen der wunderbaren Säure, des ansprechenden Gesamtbildes und der - anfänglich - guten Struktur verdient. Wer nicht zu viel Geld über hat, sollte allerdings sparen und warten, denn sicher kommen bis ins nächste Jahr bessere Weine für knapp 7,-€ in die Geschäfte.



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