Herkunft / Traube: | Trentin / Marzemino |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2016 |
Alkoholgehalt: | 12,5% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Plastik |
Preis: | 2,99€ |
Bewertung: 3 von 5
Geruch/Blume
Wieder ist eine Zitrusfrucht bestimmend für die erste Nase; dass es sich dabei (wieder) um Pampelmuse handelt, darauf kommt man jedoch nur, wenn man die Verkostung Vorgängers gelesen hat, denn eigentlich ist das Aroma zu unspezifisch. Ansonsten macht sich ein seifiger Unterton breit.
Mäßig Schweißnoten nach dem Schwenken, dann knackiger, trockene Gerbstoffe begleiten Reste der Frucht, die nun allerdings tatsächlich einen Anflug von überlagerter Banane hat (die Frucht, nicht der Autor!, auch wenn man dies bei dieser Frucht vermuten könnte). Später wird die Blume etwas dumpfer und karamellner.
Geschmack/Mundgefühl
Fruchtig-süß zu Beginn, deutlich zu bitter zum Schluss - dazwischen ein veritables Loch. Kein guter Auftakt. Versöhnlicher schon der nächste Schluck, mehr Volumen, weniger bitter. Dafür deutlich zu wässrig, und dies praktisch überall - es prägt den Wein.
Bei der Frucht sind wir zurück bei der Zitrusfraktion, diesmal Zitrone(nschale), leicht gezuckert. Wer möchte, könnte hier auch die Pampelmuse wiederfinden, genug Phantasie vorausgesetzt. Das Volumen steigert sich weiter, Karamellnoten und ein stetig milder werdendes Mundgefühl reichen aber nicht, die Assoziation von "Stillem Wasser" loszuwerden. Das Bittere wandelt sich - vom hinteren Gaumen abgesehen - in etwas Herbes, das gut zur o.g. Schale passt.
Mäßig fassbar die nicht minder mäßig mineralische Säure (die - leider recht unpassend - mit der Zeit sehr viel deutlicher wird, worunter auch die Akustik zu leiden beginnt, Stwrt: *burb*). Kein Pelz.
Abgang/Nachgeschmack
Kein Abgang. Den Nachgeschmack bestimmen milde, klebrige Ableger des Karamell. Dafür praktisch keine Oxidation. Im Gegenteil, das Klebrige nimmt langsam ab, nimmt den Nachgeschmack aber gleich mit.
Fazit:
War der - zuletzt verkostete - 2012er Marzemino Trentino noch säurelastig, ist der 2016er erheblich zu wässrig. Auch, wenn er in Sachen Säure - mit der Zeit - zum Vorgänger aufholt.
Nunja: Kein "Rausgeschmissengeld", ein leichter Wein, eine wirklich interessante Verkostung, und mit 2,99€ hat man sich auch nichts vergeben - da gibt es Schlechteres für mehr Geld! Dennoch nicht mehr als eine "3".
Im Moment noch das - zggmaßen reichlich schiefe - Bild des Vorgängers