Herkunft / Traube: | ? / Tempranillo |
Land: | Spanien |
Jahrgang: | 2016 |
Alkoholgehalt: | 11% |
Geschmacksrichtung: | Mäßig trocken |
Verschluss: | Schraube |
Preis: | 1,49€ |
Bewertung: 3 von 5
Geruch/Blume
Eine Mischung aus leicht Süßem, wenig Grünen, gewickelt in etwas Seifiges bietet die erste Nase. Weniger süß, mehr grün nach dem Schwenken, sonst kaum Änderung, abgesehen von einem schwach stechenden, alkoholischen Aufzug (und das bei lediglich 11Vol/% Alkohol!).
Geschmack/Mundgefühl
Eine große Überraschung ist das überaus milde, cremige Mundgefühl, das der Wein schon vor dem Einziehen der Luft - wie auch danach - zeigt, bevor es nach hinten hinaus schnell wässriger wird. Apropos "schnell": eine Gemeinsamkeit zum Vorgänger ist die äußerst kurze Verweildauer. Wenig Zeit lässt sich der 2016er Tempranillo, schon ist er verschwunden. Zuvor allerdings - ansprechend - süßlich, gut kontrastiert von mäßiger Herbe am hinteren Gaumen, garniert mit einem Hauch Nussaroma. So entsteht ein hübsches Volumen, das zwar Wünsche offen lässt, doch tatsächlich nicht enttäuscht. Leider wird der Geschmack mit jedem Schluck "schaler", schwer, es anders zu benennen, einem Appassimento auch in seiner Süße nicht unähnlich. Doch sicher nicht gewollt.
Wenig benennbare Säure, Kein Pelz.
Abgang/Nachgeschmack
Ein Rest, wenn auch ein schmaler, des hübsch-Herben schafft es sogar bis in den Abgang. Hatte es der Wein zuvor noch eilig, bleibt er jetzt länger - hier hätte man jede Wette verloren. Natürlich bleibt es auch weiterhin süßlich, doch auch jetzt eher ansprechend denn aufdringlich. Viel später (wieder keinerlei Oxidation bis hierhin) vermittelt er die Assoziation zu ... es hat etwas gedauert, diese herauszukramen und zuzuordnen, denn sie ist "echt 80er"... die Assoziation zu Bowle!
Fazit:
Sicher kein Reinfall. So ist zum Beispiel die Beschreibung der Blume knapp, doch sicher eine Herausforderung und ganz sicher auch die Zeit wert gewesen.
Und mit 1,49€ sogar einen ganzen Cent billiger als der
2015er, der noch bei trinkgut erworben wurde. Wo er wahrscheinlich mit aktuellem Jahrgang auch jetzt stehen dürfte.
Ein schönes Beispiel für den Tenor dieser Site: Günstige Weine sind vielleicht keine Burner, aber sie sind ganz bestimmt nicht per se schlecht.
Da sich der Jahrgang lediglich auf dem hinteren Etikett findet, spare ich mir die Bearbeitung der (sehrwohl gemachten) Aufnahme und präsentiere - aus reiner Faulheit - das ältere Bild.