Herkunft / Traube: | Apulien / Primitivo |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2015 |
Alkoholgehalt: | 13% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Plastik |
Preis: | 2,79€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Wieder milde Tabakaromen, mehr in Richtung Zigarre, eher Kirsche und Limone als Rosenwasser, wie noch beim zuletzt verkosteten 2013er Le Masserie Primitivo. Dafür nach dem Schwenken null Schweißnoten. Leider sonst auch wenig, die Blume verflacht stark, statt sich zu entfalten - ganz der Vorgänger.
Geschmack/Mundgefühl
Sehr pelzig der erste Eindruck, deutlich adstringent zudem. Wenig Volumen, keine Struktur - doch, fängt man so negativ an, besteht die Gefahr, dass der geneigte Leser weiterblättert, ohne den Rest begutachtet zu haben. Vielleicht kann der Wein ja mehr. Vor allem, da der 2008er ein großer Jahrgang war und mich erst zum Primitivo geführt hatte.
Und tatsächlich, mehr Geduld, weniger Pelz! Auch das Volumen nimmt zu - ohne wirklich den hinteren Mundraum zu erreichen. Der Wein wird zusehens fruchtbetonter, Kirsche dominiert deutlich, Apfel - wie ehedem - wird mit der Zeit nachgereicht und gewinnt langsam die Überhand. Ebenfalls gewinnt der Wein einen Eindruck von Struktur, was sehr vorteilhaft wirkt und dafür sorgt, dass die Summe mehr ist als die beschriebenen Teile.
Säure ist präsent und angenehm mineralisch, der Pelz begleitet stetig - und wird auch stetig dicker.
Abgang/Nachgeschmack
Fruchtbetont der Abgang! Wer hätte das gedacht! Apfel auch hier, ebenso im Nachgeschmack, der eine leichte Schärfe mitbringt, die schon der 2013er im Geschmack aufwies. Allerdings oxidiert der aktuelle 2015er nur sehr langsam, das Mundgefühl geht in Richtung Türkischer Honig (dieser leicht pomadige Belag, nicht die Süße). Die zum Apfel korrespondierende Kitsche bleibt uns erspart!
Fazit:
Besser als der Vorgänger! Komplexer, weniger aufdringlich. Während diese Zeilen entstehen: Immer noch ein milder, leicht von Apfel geprägter Nachgeschmack - gut! Sollte man probieren.