Herkunft / Traube: | Burgenland / Zweigelt |
Land: | Österreich |
Jahrgang: | 2012 |
Alkoholgehalt: | 13% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Schraube! |
Preis: | 3,49€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Im Gegensatz zum letzten hier vorgestellten Jahrgang ist der 2012er Grande Reserve Zweigelt anfangs sehr vegetativ in der ersten Nase, Grassilage stark im Vordergrund. Schon vor dem Schwenken - während diese Zeilen hier entstehen - kommen die dumpferen Noten des Vorgängers zum Vorschein, was als sehr angenehm empfunden wird, und eigentlich jetzt schon die Empfehlung zum Dekantieren nahelegt. Leider schwenkt man die Grassilage wieder herbei... und verschwindet... und so weiter. Der stechende Aufzug bleibt auch diesem Jahrgang erhalten, was verhindert, dass man weitere Aromen - nach der Silage - richtig differenzieren kann; immerhin wird es wieder dumpfer, und mit viel gutem Willen findet man Vanille, Schokolade und sogar die Pfefferminze! wieder.
Geschmack/Mundgefühl
Wunderbar rund und voll und so ganz ohne Mähbares jetzt der Geschmack. Eine schöne Struktur kann man noch benennen, in der Frucht dafür äußerst schwierig, obwohl grade eine bestimmte Fruchtigkeit diesen Zweigelt auszeichnet. Es ist eine Art Karamell, karamellene Note... kandierte Frucht! Genau! Diese Assoziation überlagert - wahrlich nicht unangenehm - die Frucht im Hintergrund. Und ist auch bestimmend für das Mundgefühl! Dazu eine irgendwie unpassende Zitrusnote zum Abgang hin, die wohl auch dafür verantwortlich ist, dass die eher mineralische Säure ein wenig zu üppig daherkommt. Pelz bleibt gänzlich aus.
Abgang/Nachgeschmack
Wenig ausgeprägt der Abgang, immerhin vorhanden, nur ein Abklatsch des Geschmackes. Kaum Nachgeschmack, eine leichte Aufgerautheit zeugt jetzt von den Wirkungen der Säure, und es oxidiert recht schnell zur Apfelkitsche, wenn auch mäßig. Im Mundgefühl jetzt leider mehr Esspapier als Kandiertes.
Fazit:
Diesen Jahrgang besser ausdifferenziert haben zu können als den letzten, dürfte der zunehmenden Übung des Autors geschuldet sein. Die dann aber auch dafür sorgt, dass die Begeisterungsstürme des 2011er für den 2012er unangebracht sind - obwohl der Wein ein wirklich guter ist, den man unbedingt probiert haben sollte!