Herkunft / Traube: | Bordeaux |
Land: | Frankreich |
Jahrgang: | 2011 |
Alkoholgehalt: | 12,5% |
Geschmacksrichtung: | trocken |
Verschluss: | Schraube |
Preis: | 2,29€/l |
Bewertung: 3 von 5
Geruch/Blume
Magere Gerbstoffe und eine Assoziation von "Knickebein"-Süßigkeiten, bzw. der Füllung (gibt's das überhaupt noch?) in der ersten Nase. Nach dem Schwenken ein wenig angelehnt an die Vorgänger, ein Hauch von Pflaume, Gerbstoffe aber werden etwas dumpfer - statt stechender, wie in den Jahren zuvor. Und ein noch schwächerer Hauch von Lakritz.
Geschmack/Mundgefühl
Erstaunlich adstringent im ersten Schluck, dafür ein recht volumenreicher Eindruck. Längst nicht so farblos wie in der Blume gibt es hier einiges zu entdecken: fruchtige Noten, eingebettet in einen herben Grundton, dies wiederum an reichlich fast allen Stellen im Mundraum - nicht übel. Die Frucht geht in Richtung unreifer Pflaume mit einer Nuance, die an zerbissene Apfelkerne erinnert.
Die anfängliche Adstringenz begleitet jeden weiteren Schluck, vor allem am Gaumen - und mit jedem Schluck mehr auf der ganzen Zunge - weicht sie einem dichten Pelz von mäßiger Körnung - der allerdings verschwindet... wenn auch nicht schnell genug!
Nebeneffekt der Adstringenz: Es vermittelt sich der Eindruck von "Fleisch", reichlich kaubar ist der Wein, wobei der Autor unschlüssig ist, ob es diesem zum Vor- oder zum Nachteil gereicht (also dem Wein - nicht dem Autor!).
Säure ist unscheinbar und eher mineralisch.
Abgang/Nachgeschmack
Und doch gibt es einen erwähnenswerten Abgang, mir reichlich Konzentration kurz zu erahnen und wegen der eher reifen Anklänge von Frucht (Pflaume, Kirsche, schwer zu sagen) zu notieren.
Im Nachgeschmack wegen der Pelz-Reste eher wie Löschpapier im Mundgefühl, schwache Anklänge der Früchte aber sorgen für Fehlerlosigkeit im Geschmack.
Leider überwiegt mit der Zeit das Löschpapier.
Fazit:
Als Standard-Bordeaux bei LIDL im Angebot, aktuell in der 1-L-Bombe für günstige 2,29€ zu haben. Möchte man - so wie der Autor aktuell - nach mehreren eher halbtrocken anmutenden Verkostungen etwas in Richtung herb erwerben, bietet sich der Bordeaux an - allerdings eher nicht für die Tafelrunde.