Art / Herkunft / Traube: | Trentin / Merlot |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2013 |
Alkoholgehalt: | 12,5% |
Geschmacksrichtung: | trocken |
Verschluss: | Plastik |
Preis: | 2,19€ |
Bewertung: 3 von 5
Geruch/Blume
Auch diesen jungen Merlot umwölkt eine kräftige Schwade aus Hefe. Und auch hier muss man erst durch diese Wolke durch, bevor man im Glas an die Aromen der ersten Nase herankommt: Frisch, zitronig, und mit ansprechenden trockenen Noten von Dachboden, etwas Schweiß. Nach dem Schwenken dominieren die Schweißnoten, wenn auch harmlos, dennoch muss man ein "leider" hinzufügen; nichts mehr von der Brombeere und den knackigen Gerbstoffen des 2012er Merlot Trentino. Die deutliche Zitrone wandelt sich mehr in Richtung Limone, wenigstens der Nasse Hund des Vorgängers bleibt im Körbchen.
Geschmack/Mundgefühl
Positiv überrascht wird man dann doch vom anfänglich großen Volumen, das einhergeht mit reichlich Speichelfluss, und hoffen lässt, dass es nicht so zitronenlimonadig weitergehen möchte, wie die Blume erahnen ließ. Doch schon beim zweiten Schluck stellt sich das vom 2012er bekannte, wässrige Mundgefühl ein; auch die zitronigen Aromen sind wieder bestimmend, doch es fehlt - zum Glück - die Süße, um die Limonade zu komplettieren. Erfreulich: Die Frucht wandelt sich weiter, es geht zu Kirsche und Mandarine, ganz der Vorgänger, ebenso im Auslassen der Zunge; trotzdem lässt das restliche Volumen kaum nach während der Verkostung. Zum Abgang hin - eigentlich über die gesamte Zeit zunehmend - herb, mit einem Einschlag von Holunder.
In der Säure kräftig - zartes *burb* eingeschlossen - , mehr mineralisch und durchaus passend. Der statt eines Pelzes auftretende Belag wird weiter unten noch eine Rolle spielen.
Abgang/Nachgeschmack
Tatsächlich bietet der 2013er Merlot Trentino sowas wie einen Abgang, ein schwaches Nachglühen der zuletzt herben Holundernoten. Im Nachgeschmack anfänglich noch am Ausgewogensten während der gesamten Verkostung, wenig Zitrus, eher herb und wenige Gerbstoffe, die zuvor kaum aufzufinden waren. Mit der Zeit oxidiert dies doch deutlich, und zusammen mit dem feinen Belag stellt sich die Assoziation von angegammelter Apfelschale ein.
Fazit:
Dies Jahrgang des Trentino von Aldi kann man immer mal wieder mitnehmen, die Zitruslastigkeit allerdings hemmt doch den Griff ins Regal. Und für die abendliche Runde von Weinfreunden ist er schon gar nicht geeignet. Die "3" mäßig - kein Denken mehr an eine "4", wie noch beim Vorgänger, auch wenn der Wein mit der Zeit an der Luft noch etwas gewinnt.