Herkunft / Traube: | Bordeaux / Merlot, Cabernet Sauvignon |
Land: | Frankreich |
Jahrgang: | 2011 |
Alkoholgehalt: | 12,5% |
Geschmacksrichtung: | trocken |
Verschluss: | Plastik |
Preis: | 4,44€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Auch beim Nicolas Napoléon Bordeaux Supérieur muss man sich ganz zu Anfang wieder durch eine Wolke von Hefe hindurchschnuppern, bevor man dem Wein näher kommt, in Form mäßig knackiger Tannine und einiger weniger Schweißnoten. Eine angenehme Wandlung nach dem Schwenken, die Noten werden dumpfer und klarer, Vanille und deutlich Karamell erfreuen die zweite Nase - allerdings nicht lange, schnell gewinnen die Noten der ersten Nase wieder Überhand, wenn auch erheblich sanfter in der Ausprägung.
Geschmack/Mundgefühl
Auch wenn es anfänglich zum Abgang hin am hinteren Gaumen kräftig kokelt, ist der Gesamteindruck doch eher der der zweiten Nase, sanft und mild; vor allem im Mundgefühl, das mit einer gewissen Wässrigkeit einher geht. Während sich am Gaumen wieder Anklänge von Karamell zeigen, ist es auf der Zunge deutlich herb und später auch ein wenig bitter. Der Kontrast mag nicht so recht harmonieren (falls Kontraste harmonieren können...). Ansprechend das Volumen, ohne zur Konfettiparade Anlass zu geben. Eine Frucht zeigt sich nicht, trotz der herben Noten auf der Zunge, die fruchtbetonte Säure allerdings lässt einen feinen Zitruseindruck zurück. Pelz bleibt aus.
Abgang/Nachgeschmack
Obwohl es ja anfangs zum Abgang hin reichlich Feuer gab, ist ein Abgang als solcher nicht mehr zu fassen. Im Nachgeschmack ganz die karamellne Milde aus dem Geschmack - fein - wenn auch nicht lange anhaltend.
Fazit:
Eine zeitlich kurze Verkostung wie diese gibt dem Autor stets Anlass, darüber zu sinnieren, ob es wohl an der Qualität gelegen haben möge, dass der Wein so schnell zu beschreiben war. An den Nuancen. An der Ausprägung von dies und jenem. Und meist korreliert dies ganz gut. Da der "Kanditat" aber keinerlei Fehler aufweist und im Gesamtbild halbwegs stimmig ist, reicht es für die "4".