Herkunft / Traube: | Valdepeñas / Tempranillo
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Land: | Spanien |
Jahrgang: | 2012 |
Alkoholgehalt: | 13% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Mäßiger Kork |
Preis: | 2,69€ |
Bewertung: 3 von 5
Geruch/Blume
Die Grassilage, die einem schon beim Öffnen der Flasche entgegenwabert, bestimmt auch die erste Nase. Dazu trockene Gerbstoffe und analoge Stallnoten, rasch dominiert Steinstaub. Ähnlich die zweite Nase, doch milder, und es gesellt sich eine Andeutung von Frucht hinzu. Auch hier eine rasche Änderung über die Zeit, der nasse Hund, sonst gewöhnlich direkt nach dem Schwenken, taucht jetzt erst auf, zum Glück nur in Maßen.
Steht er länger offen, ist "Blumenwasser" die sich aufdrängende Assoziation, und zwar nicht das frischeste.
Geschmack/Mundgefühl
Extrem hohl der erste Eindruck, so einen körperlosen Wein hat man nicht oft im Glas, nur kurze Gastspiele auf Zunge und Gaumen. Erfreulich besser der zweite Schluck, immer noch klafft ein großes Loch, doch der Torre de Albendea wird dort präsenter, wo er stattfindet - und das ist überschaubar. Im Geschmackserlebnis deutlich unterdurchschnittlich, darf man die angenehmen Karamellnoten doch nicht verschweigen. Das ist dann aber auch schon das einzig Hervorzuhebende. Das Mundgefühl ist ansatzweise pelzig zu nennen, eine hübsche, mineralische Säure überzeugt. Immerhin.
Abgang/Nachgeschmack
Da es der Wein (der geneigte Leser wird bemerkt haben, dass das Wort "Volumen" oberhalb überhaupt nicht auftaucht) es kaum bis in den hinteren Mundraum schafft, vermissen wir auch keinen Abgang. Harmlos der Nachgeschmack, der - wieder über die Zeit - eine überraschende Note aus der Zitrusfraktion bekommt, die sich durchaus sehen lassen kann. Leider auch schnell wieder flöten geht und zu diesen Fäden zwischen den Mandarinen-Filets oxidiert. Aber selbst das ist bei diesem Gran Reserva harmlos.
Fazit:
Ein trockener Wein ohne Highlight; dennoch kein schlechter, kann man durchaus mitnehmen und ihn als begleitend zu diversen Speisen reichen. Oder, um sich zu erholen, falls man sich mal vergriffen und was fruchtig-Süßes erwischt hat. Oder zum Kochen. Kann man sich gut vorstellen. Problemlos die "3", vor allem, weil er wirklich fehlerlos ist ("Blumenwasser" (s.o.) ist - wie stets - eine Beschreibung und beinhaltet erst einmal keine Wertung) einen nicht vom Stuhl haut wie so manch' andere Reserva(e), die in diesem Drahtgeflecht daherkommen und seit drei Jahren Fassnoten gebunkert haben.