Herkunft / Traube: | Yecla / Monastrell |
Land: | Spanien |
Jahrgang: | 2009 |
Alkoholgehalt: | 14% |
Geschmacksrichtung: | Sehr trocken |
Verschluss: | Sehr guter Kork |
Preis: | 6,99€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Gerbstoffe schwach, kantig, dafür prägnante Rauchnoten in der ersten Nase, abgebranntes Streichholz, Steinstaub - diese Noten überlagen eine unbestimmbare herbe Frucht, die aber durchaus vorhanden ist. Gewinnt nach dem Schwenken Volumen, etwas Vanille, Anis, auch die Frucht wird deutlicher und geht in Richtung Limone. Rauch und Asche bleiben auch noch im Glas, wenn dies völlig leer ist - klasse.
Geschmack/Mundgefühl
Überaus herb im ersten Moment und im ersten Schluck kurzfristig durchaus adstringent - ich lasse die Beschreibung so stehen, obwohl sie sich unfreiwillig reimt... ausgeprägt holzig, was aber auch Struktur bringt. Schön im - herben - Volumen, sehr herb auf der vorderen Zunge. Dreimal 'herb' bis hierher schon; der geneigte Leser wird mit mir erfahren haben, dass Herrn Parker Rotweine gar nicht herb genug sein können, aufdass er sie hoch wertet.
Mittlere und hintere Zunge bleiben gänzlich unbeteiligt, Volumen mag sich so nicht einstellen, auch keine Spur von 'Fleisch', die ein so hoch bewerteter Wein durchaus haben sollte.
In der Frucht immer noch unklar, Sternanis und Limone, aber sehr im Hintergrund. Entsprechend - und ansprechend - komplex ist die Säure: Sie spielt zwischen mineralisch und schwach fruchtig - sehr schön.
Pelz bleibt gänzlich aus.
Abgang/Nachgeschmack
Im Abgang eher bitter, und ein leichtes Brennen am Gaumen stellt sich ein und verweist auf die 14%, mit denen auch dieser Parker-Wein daherkommt - der Alkoholgehalt macht sich aber ansonsten nicht bemerkbar, was sicher für ihn spricht. Also für den Wein, nicht für Herrn Parker. Jedenfalls nicht direkt.
Im Nachgeschmack versöhnlich mild, ein bonbonartiges Gefühl stellt sich ein, auch ein ebensolches Empfinden einer schwachen Süße. Ein interessanter Kontrapunkt.
Fazit:
Die 5 kann ich dem Wein nicht geben aufgrund des eher mageren Geschmackserlebens - auch wenn das Bouquet komplex und lang anhaltend ist. Vor allem aber wg. der Vergleichbarkeit: Für das Geld bekommt man aktuell für mein Empfinden bessere Weine.
Penny verramscht gerade den Chianti Classico Riserva für 3,99€: Lieber hiervon 1,5 Flaschen als den 90er Parkerwein für 6,99€. Der Chianti hält sich sicher zwei Jahre - und lässt sich auch gut verschenken.