Herkunft / Traube: | Salento / Primitivo |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2015 |
Alkoholgehalt: | 13% |
Geschmacksrichtung: | Halbtrocken |
Verschluss: | Plastik |
Preis: | 3,99€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Zwischen fruchtig und herb zeigt sich vor allem eine grüne Note. Ganz weit im Hintergrund einige Gerbstoffe. Verflacht extrem schnell. Noch weniger nach dem Schwenken, kaum mehr Grünes oder Tannine, kurz Karamell, dann schon wieder nichts mehr. Nachtrag: Steht er länger offen, gewinnt der Wein erheblich!
Geschmack/Mundgefühl
Die Assoziation zum Portwein der Vorgänger bleibt beim Verosso Salento Primitivo des Jahrganges 2015 erhalten, wenn auch - wen wundert's nach der Blume - flacher ausgeprägt. Ebenso erhalten bleiben das samtige Mundgefühl und ansprechendes Volumen. Zum Abgang hin Noten, die anfänglich herb, dann doch ins Bittere spielen. Recht süßlich geht es zu, matschige, deutliche Erdbeere, auch hier das "überreif" des 2011ers sehr treffend; später wird die Süße bonbonartig und aufdringlich. Eine Säure ist schwer auszumachen, sicher fruchtig, doch bestenfalls harmlos und vom Süßen überdeckt. Pelz bleibt erneut aus, sieht man von einem stets wiederkehrenden und schnell verschwindenden Belag ab.
Abgang/Nachgeschmack
Mäßig (immerhin nicht flach) diesmal der Abgang, Reste des Bitteren spielen hier ebenso hinein wie die überreiche Süße, die auch den Nachgeschmack bestimmt. Türkischer Honig nun im Mundgefühl wie im Geschmack. Auch dieser Jahrgang spielt dann wieder hinüber zum Apfel - und rasch bleibt uns nur Esspapier. Am Gaumen kleben währenddessen Reste des Türkischen Honigs.
Fazit:
Das Bemerkenswerteste vorab: Diesen Verosso Salento trennen vier Jahre vom zuletzt verkosteten Vorgänger - und die Ähnlichkeiten sind überdeutlich. Kompliment an den Kellermeister! Leider ist der 2015er erheblich zu süß, flacher (klar), und weniger facettenreich als der mit einer "5" versehene 2011er.
Vielleicht lohnt sich das Dekantieren, um aus der Blume mehr herauszukitzeln.
Trotz der 3,99€ (und der Süße) doch durchaus einen Griff ins Regal wert. Eher nichts für die große Runde, vor allem nicht, um einen "typischen" Primitivo vorzustellen, denn das ist der Verosso wohl kaum.