Herkunft / Traube: | Sizilien / Nero d'Avola, Merlot |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2016 |
Alkoholgehalt: | 13% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Plastik |
Preis: | 2,49€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Und: Erneut ganz der Vorgänger "deutlich trocken-vegetativ in der ersten Nase, Grassilage, etwas Pfeffer." Etwas weniger stechend und nicht mehr alkoholisch in der ersten Nase. Später trockene Gerbstoffe, das Grüne tritt in den Hintergrund. Ein Schwall Schweißnoten nach dem Schwenken, dann ungewöhnlich harmlos für die Giacondi der letzten (schlechteren) Jahre. Reste der Gerbstoffe, die jetzt noch trockener auftreten, sonst fast nichts mehr...
Geschmack/Mundgefühl
... und das bleibt auch so! Der Wein hinterlässt ein großes, klaffendes Loch fast im Gesamten Mundraum, findet praktisch nur am hinteren Gaumen und den dortigen Seiten überhaupt statt. Zum Glück nur beim ersten Schluck! Denn die im Gegensatz zum Vorgänger harmlose zweite Nase versprach eigentlich schon, endlich mal wieder einen trinkbaren statt eines brennenden Jahrgangs im Glas zu haben.
Und so gewinnt er deutlich an Volumen, wird fruchtiger - und brennt nicht, nirgendwo! Heissa! Zudem eine deutliche Struktur, die parallel mit dem Volumen an Präsenz zunimmt. Die Frucht in Richtung Kirsche auf der süßen Seite, die herbe wird bestimmt von Resten des Sanddorns des Vorgängers - eigentlich ein schöner Kontrast. Im Mundgefühl leicht fleischig und im Vergleich der letzten Jahre schon fast mild zu nennen. So auch die erneut mineralische Säure. Den unbeliebten Pelz vermissen wir beim 2016er nicht, es stellt sich zwar ein mäßiger Belag ein, doch dieser ist nachgerade harmlos.
Abgang/Nachgeschmack
Zum Abgang hin fackelt der Wein einem nicht mehr den hinteren Gaumen ab - ein erwähnenswertes Detail! Und so kann man etwas davon spüren, wenn auch wenig, changiert leicht zwischen den herben und den mild-süßen Noten der Früchte - aber wirklich nur leicht.
Im Nachgeschmack stellt sich erneut recht schnell der Apfel ein, doch er bleibt lange fruchtig, bevor es pappiger wird - zum Schluss der Oxidation dann das bekannte Esspapier.
Fazit:
Nur durch Zufall - nach den Reinfällen der letzten Jahre hatte ich den Giacondi fast aus dem Blick verloren - habe ich den aktuellen Jahrgang im Regal entdeckt. Und ohne jeden Optimismus eingepackt.
Falsch geraten! Den 2016er Giacondi kann man endlich wieder trinken. Ein kräftiger, fruchtbetonter Wein, dessen Verkostung auch noch richtig Spaß gemacht hat.
Kann man bedenkenlos mitnehmen - für die große Runde ist er vielleicht immer noch etwas zu kräftig (was sich erst mit der Zeit erst richtig entwickelt, auch noch, während diese letzten Zeilen hier entstehen), obwohl er jetzt nur noch 13,0Vol/% Alkohol enthält! Aber er hat keine echten Fehler mehr - ein Fortschritt.
Vielleicht denkantieren!