Herkunft / Traube: | Abruzzen / Montepulciano |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2013 |
Alkoholgehalt: | 12% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Schraube |
Preis: | 1,99€ |
Bewertung: 3 von 5
Geruch/Blume
Etwas von überreifer Pflaume, dahinter schwache, trockene Tannine und ein wenig nasser Hund schon in der ersten Nase. Diese Details fehlen weitesgehend nach dem Schwenken, dafür wird der Wein im Ganzen runder, die Gerbstoffe ausgeprägter, lederner und dumpfer - fein.
Geschmack/Mundgefühl
Einige Erwartungen hat die Blume geweckt - leider treibt der Wein das Kokeln des Vorgängers am hinteren Gaumen noch auf die Spitze, was zwar auch beim 2013er schon beim zweiten Schluck nachlässt, jedoch nicht verschwindet. Jetzt kommt ein schönes Volumen zum Tragen, wieder Holunder als Frucht, das Mundgefühl ist nicht mehr so seifig, dafür ärgert eine mineralische Säure mit heftiger Präsenz, was zu reichlich Speichelfluss führt. Pelz bleibt aus.
Abgang/Nachgeschmack
Das Saure zieht sich bis in den Abgang, wenig herb noch zu nennen - vielleicht.
Beim Nachgeschmack lässt sich der des 2012er BioBio Montepulciano d'Abruzzo zitieren: "Im Nachgeschmack ansprechend neutral, kein Esspapier oder angegammelter Apfel trüben diesen angenehmen Nachklang, der auch länger anhält." Tatsächlich kommen einige Noten frischen Apfels hinzu - gut!
Fazit:
Zu sauer. Leider. Auch das Kokeln am Gaumen ist nicht der Burner (kleines Wortspiel!). Nur eine mäßige "3" trotz schöner Blume und guten Nachgeschmackes.
Zwar 20Ct günstiger als im Vorjahr...
Generell: lieber einen Euro teurer, noch einige Lagen in BioLandbau betreiben, Montepulciano-Trauben auf den Stock setzen und einen guten Kellermeister einstellen, der diese zu einem besseren Biowein verschneidet. Die Umwelt wird es auf jeden Fall danken - und Weinfreunde und -freundinnen ebenfalls, so ist zumindest zu hoffen.