Geruch/Blume
Sehr ausgewogene Eindrücke von Rauch und Holzasche, wunderbar sanft. Der zweiten Nase bietet sich die Herausvorderung, zwischen Holunder und Brom-, Preiselbeere zu unterscheiden, zu schwach sind die Aromen ausgeprägt.
Nimmt mit der Zeit an Komplexität zu.
Geschmack/Mundgefühl
Zuerst humpelt der Wein über die Zunge und lässt nichts besonderes erwarten; dann aber kommt er zürück und füllt den Mundraum mit mit samtenem Charakter - etwas schwammig formuliert, aber nur die Himbeere herauszustellen, die sich als Frucht auch sehr im Hintergrund hält, würde dem Wein nicht gerecht. Es ist harmonisch und voluminös, leicht fruchtiger Säure und...
Abgang/Nachgeschmack
... mit feiner Orangenschale im Abgang. Im Nachgeschmack fehlerlos und angenehm.
 
Fazit:
Im Gegensatz zum zuletzt verkosteten 'Reserva' überzeugt dieser 'Riserva' auf ganzer Linie. Und nur der Vermutung, dass mich die letzten Reinfälle nicht wirklich objektiv urteilen lassen, ist es geschuldet, dass dieser Wein nicht die 5 bekommt. Nun, evtl. etwas komplexer und ausgeprägter im Geschmack könnte er sein - aber die 5 hätte er auch verdient!

Bemerkung:
Wenn ich ihn wiederfinde, werde ich nochmals zugreifen; einen Riserva/Reserva kann man ja unbesehen einige (wenige) Jahre lagern.

Empfehlung:
Dekantieren/Umfüllen - oder dies bewusst unterlassen, und über die Zeit verfolgen, wie der nicht-dekantierte, frisch eingeschenkte Wein sich verändert - ein großes Vergnügen!