Geruch/Blume
Recht schwache, dafür komplexe, Blume, die sich erst der zweiten Nase erschließt: Frische, ledrige Gerbstoffe, die mit fein-dumpfen Vanillearomen und Rosenwasser abschließen; dazu ein Hauch von Johannisbeere. Sehr hübsch. Auch nach längerer Zeit noch präsent.
Geschmack/Mundgefühl
Im Geschmack eher schwachbrüstig: Kurz, bevor man den Wein abschreibt, kommt er aber nochmal zurück und entfaltet ein unerwartetes Volumen. Etwas zu wenig unaufdringlich die eher mineralische Säure; ein 1000-Sandpapier-Pelz hält sich länger auf der vorderen Zungenspitze. Eine Frucht ist nicht auszumachen.
Abgang/Nachgeschmack
Erfreulich: Abgang ist durchaus vorhanden! Er hält sogar einige der unbestimmbaren, dunklen Beerenaromen bereit. Allerdings auch etwas der feinen Säure. Diese findet sich ebenfalls im Nachgeschmack, auch ein wenig vom Pelz, wieder angehaucht von Johannisbeere - passend.

Fazit:
Das beste Preis-/Leistungs-Verhältnis, was man sich für einen Wein aus kontrolliert ökologischer Produktion wünschen kann! Sicher keine 5 in der Bewertung, auch die 4 ist eher der Blume zu verdanken, aber dieser Wein wird meinen "Zwischendurch-Wein" ablösen, leicht, angenehm und in jeder Phase präsent.