Finca del Mar Garnacha 2017
Finca del Mar Garnacha 2017

Herkunft / Traube:

? / Garnacha

Land:

Spanien

Jahrgang:

2017

Alkoholgehalt:

12,5%

Geschmacksrichtung:

Trocken

Verschluss:

Schraube

Preis:

2,49€

Bewertung: 3 von 5 

 
 
 

Geruch/Blume
Ziemlich grün durchwirkt die erste Nase, eine Mischung aus feuchtem und trockenem Gras, jeweils ziemlich angegammelt; inmitten eine zarte Vanillenote. Das Grünzeug zieht sich erstaunlich schnell zurück, die Blume wird dumpfer und runder noch vor dem Schwenken. Danach erneut stechender, durchaus nicht mehr ganz so rund. Steht er länger offen, entwickelt sich zusätzlich noch eine deutliche Parfumnote.
Geschmack/Mundgefühl
Die Säure, die die Blume andeutete, findet sich zwar, doch ist sie lange nicht so kräftig und unangenehm wie befürchtet. Eigentlich weder noch. Unangenehm hingegen ist der seifige Grundton, der eher an einen Bardolino erinnert und so gar nicht zu einem Garnacha passen mag. Immerhin überwiegen die herben, vegetativen Noten der Blume im Geschmack, was "stimmig" zu nennen ist und versöhnt (so man dann Vegetabiles bei einem Garnacha "stimmig" findet). Auch das Volumen ist durchaus ansprechend, herb im vorderen Mundraum, was durchaus irritiert, zumal der Finca del Mar am hinteren Gaumen (dort, wo das Herbe eigentlich "hingehört") cremig zu sein scheint. Mit viel Phantasie entlockt man dem Herben Zwischentöne von unreifem Holunder.
Die besagt nicht ganz so kräftige Säure ist äußerst mineralisch. Null Pelz.
Abgang/Nachgeschmack
Kein Abang. Neben diesem Seifigen haben jetzt wohl die Reste der Säure das Ihre getan und verursachen leichtes Glimmen am Gaumen. Sonst wenig auffällig, auch nicht im Negativen, Oxidation tritt nur langsam ein, so gibt lediglich Ansätze von Pappe, und diese auch erst sehr spät.

Fazit:
Im Hochsommer einen Garnacha für 2,49€ aus dem Angebot - da klingeln auch beim bereitwilligen Käufer günstiger Weine alle Alarmglocken. Zumal das Etikett wirklich billig wirkt (wie der geneigte Leser merkt, ist auch der Autor nicht frei von Vorurteilen!) Natürlich wollte ich ihn trotzdem probieren und vorstellen, und da ich eh bei Penny war: Was läge näher.
Erfreulich: Die Verkostung allein schon war auf jeden Fall die Kohle wert!
Da der Finca an sich nicht wirklich Fehler hat, bekommt er trotz einiger bemäkelnswerter bzw. verwunderlicher Details die "3".
Grade Freunde ungewöhnlicher Weine sollten sich den Spaß nicht entgehen lassen!

Goldig:
Das (wie stets, um nicht von dem abgedruckten Trallafiti abgelenkt oder beeinflusst zu werden erst nach der Verkostung begutachtete) hintere Etikett apostrophiert den Wein doch tatsächlich als "saftig"! Das ist mal saftig amüsant Smiley.



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