Herkunft / Traube: | Apulien / Nero di Troia, Primitivo
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Land: | Italien |
Jahrgang: | 2016 |
Alkoholgehalt: | 14,5% |
Geschmacksrichtung: | Halbtrocken |
Verschluss: | Löchriger Kork
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Preis: | 4,99€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Keine Beeren mehr in der Blume um die erste Nase, dafür nun deutliche Grassilage, sehr trockene, fast stechenden Gerbstoffe runden nicht wirklich ab. Später zeigt sich mäßig die Zitrusfraktion des Vorgängers und das Grüne verschwindet schon vor dem Schwenken. Dumpfe Schweißnoten nach in der zweiten Nase, etwas Zitrone, gepaart mit Steinstaub, das Grüne kommt nicht wirklich zurück. Und ein leicht stechender Aufzug.
Steht er länger offen, wird abgestandes Blumenwasser die - unangenehme - prägende Assoziation.
Geschmack/Mundgefühl
Nicht mehr so klebrig wie der 2015er Appassimento, doch von Beginn an... sähmig. Das gibt sich dann doch schneller als gedacht, es geht über in ein karamellnes Mundgefühl, und auch mit Volumen wird er dem Vorgänger gerecht. Zum - bekannt - Süßlichen gesellt sich ein irritirendes Stechen auf der vorderen Zunge. Dafür geht es in Richtung Abgang mehr als herb zu, was das Süßliche ganz hübsch zu kontrastieren vermag und durch den - bildlich gesprochen - räumlichen Verlauf über die Zunge etwas Tiefe suggeriert. In der Frucht dominiert die Zitrusfraktion, ohne sich aufzudrängen - oder differenzieren zu lassen. Jedenfalls nicht mehr so zitronig wie die zweite Nase.
Ansprechend auch die mäßig fruchtige Säure, schon fast harmonisch begleitend. Das Prickeln auf der Zunge mutiert nicht zum Pelz.
Abgang/Nachgeschmack
Flach der immerhin milde Abgang. Im Nachgeschmack jetzt ganz deutlich die Mandarine, leicht gezuckert - oder leicht überlagert, was zum herben Anteil hier als Beschreibung besser passt. Auch die Fäden zwischen den Mandarinen-Filets finden sich im Geschmack. Leider. Und so wundert die Oxidation zu "Esspapier-mit-Mandarinen-Aroma" auch nicht wirklich.
Fazit:
Nicht mehr so süß und so unsteht wie noch der
2015er Appassimento, mir dennoch - klar - erheblich ZU süß. Doch wie schon beim zuletzt verkosteten
Penrosa erwähnt: Wer sowas mag, dem wird der Wein gefallen. Die "4" wird auch der Freund eher trockener Weine dennoch sicher nachvollziehen können, trotz der merkwürdigen Blume.
Auch hier wieder die Warnung: Dieser Wein hat 14,5Vol/% Alkohol, die man ob der Süße im Traum nicht für möglich halten würde... also Obacht! Alkohol ist ein Zellgift und ein Krebspromotor - und sollte nur in Maßen genossen werden (eigentlich ja gar nicht... aber ... nunja!)