Herkunft / Traube: | Salento / Primitivo |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2016 |
Alkoholgehalt: | 14% |
Geschmacksrichtung: | Extrem trocken |
Verschluss: | Guter Kork |
Preis: | 4,99€ |
Bewertung: 2 von 5
Geruch/Blume
Die schon vom Vorgänger bekannten, sehr trockenen Gerbstoffe werden überlagert von einem zarten Korkschmecker, der sich nach dem Schwenken zum Glück fast zur Gänze verkrümelt. Trocken bleibt es, eine Frucht in Richtung Pflaume ist maximal zu erahnen, und ein schwacher, alkoholischer Aufzug geht die Nase hinauf.
Geschmack/Mundgefühl
Beißend und adstringent verätzt der La Passione des Jahrganges 2016 vor allem den vorderen Mundraum. Zum Glück (II) mäßigt er sich schon mit dem zweiten Schluck. Eine sehr mineralische Säure bleibt weiterhin unangenehm im Vordergrund. Der Korkschmecker ist zurück im Geschmack und lenkt ab von extrem trockenen Tanninen, die wohl - zusammen mit der Säure - für das erste Erschrecken gesorgt haben. Auch die Pflaume als Frucht findet sich wieder, durchaus deutlich. Trotz aller Aufdringlichkeit und mäßigen Fehltöne mangelt es dem Wein mächtig an Volumen, er schafft es kaum über den vorderen Mundraum hinaus. Dort, wo er stattfindet, ist er dafür so überpräsent, dass einem zum Mundgefühl so ziemlich alles einfällt.
Trotz der anfänglichen, krachenden Adstringenz bleibt keinerlei Pelz.
Abgang/Nachgeschmack
Kein Abgang - wie auch. Der Nachgeschmack geriert sich unerwartet klebrig, eine überraschend auftretende, mäßige Süße inklusive. Als einzige Ähnlichkeit zum Vorgänger bleibt kurz auftretender, türkischer Honig (passend zur Süße); der La Passione oxidiert diesmal ebenfalls wieder rasch, doch diesmal bleibt Pappe-to-Go und ein gerüttelt Maß an Apfelkitsche.
Fazit:
Auweia! Den La Passione 2016 hatte ich als Highlight mitgenomen - natürlich wegen des großartigen Vorgängers aus dem Jahre 2015 -, den Tafelwein nur aus Interesse. Nun, der Tafelwein hat gestern hier die "3" bekommen, beim Passione langt es beim aktuellen Jahrgang dafür nicht, vor allem nicht bei dem Preis! Und bei der Akustik! Denn kontinuierliches, durch die überbordende Säure verursachtes *burb* begleitet jede dieser Zeilen.
Was für ein Reinfall!!!
Nachtrag:
Vielleicht hat wirklich nur die Falsche (mit dem Korkschmecker) all die aufgezeichneten Fehler(chen). Aber ich bin nicht bereit, nochmal in den Laden zu latschen und nochmal 4,99€ auszugeben, geschweige denn, das Personal zu einem "Umtausch" (geöffnete gegen neue Flasche) überreden zu wollen.
Als Bild zur Zeit noch die leere Pulle des Vorgängers.