Legón Roble Ribera del Duero 2009
Legón Roble 2009

Art / Herkunft / Traube:

Tempranillo

Land:

Spanien

Jahrgang:

2009

Alkoholgehalt:

13,5%

Geschmacksrichtung:  

trocken

Verschluss:

Perfekter Kork

Preis:

4,99

Bewertung: 2 von 5 





Geruch/Blume
Erstaunlich schwach in den Ausprägungen zur fruchtigen sowie zur gerbstoffreichen Seite zeigt sich der Wein in der ersten Nase. Eine gewisse Ausgewogenheit aber stimmt positiv. Nach dem Schwenken zeigt sich dann: zurecht!, denn der Wein gibt seine Zurückhaltung auf und punktet mit den schon vom zuvor verkosteten Jahrgang bekannten Moder-, Steinstaub- und Holundernoten. Gerbstoffe sind fast schon ein wenig zu knackig und fast zu ungestühm. Später schwenkt das Bouquet ins Vegetative, die Modertöne in Richtung Grassilage. Und noch viel später sind im Glas wunderbare Nussaromen zu finden, die lange anhalten und von großer Klasse künden... sollten... denn:
Geschmack/Mundgefühl
Krachend adstringent explodiert der Legón gradezu im ersten Schluck - man möchte erschreckt aufspringen! Auch im zweiten Schluck wird es nicht besser, dieses Zusammenziehende erstreckt sich sogar auf das Zahnfleisch und bleibt dort als Pelz gemütlich pappen - wie im Rest des Mundraums.
Die durch den Pelz gut zu erkennende Frucht geht nunmehr in Richtung unreife Pflaume und wieder Sanddorn, wie schon beim Vorgänger. Und in der unreifen Pflaume ist auch ein vegetativer Einschlag angelegt, etwa in Richtung Bohnenkraut - höchst unpassend. Aber das ist eigentlich auch egal, denn der unerträgliche, nadelige Pelz über jeden Schluck lässt über die ganze Zeit eine Frage im Kopf zirkulieren: Was hat sich Herr Parker dabei gedacht, diesem Schleifpapier 90 Punkte zu verleihen? Oder liegt's doch an der einen Flasche??
Säure ist vorhanden, mehr als vorhanden, wie man am aufgerauhtem Zahnschmelz merkt, stört aber nicht im Geschmack.
Abgang/Nachgeschmack
Zum Abgang hin dann reichlich bitter, aber zu wenig ausgeprägt, um negativ zu Buche zu schlagen. Im Nachgeschmack eher wässrig - und der Pelz bleibt... und bleibt... und bleibt...

Fazit:
Und ich hatte mich so gefreut, den Legón Roble - wenn auch nicht mehr als 2007er - im Extra-Regal bei Edeka gefunden zu haben, um mir einen schönen Abend zu machen. Wenn auch mit einem 4,99€-Loch im Geldbeutel...
Und dem Leser einen interessanten Wein etwas oberhalb der sonst hier verkosteten Marge (in Euro) vorstellen zu können... Pustekuchen!
Da ich die Seiche weggeschüttet habe, nur wegen des prächtigen Bouquets - und hier auch nur in der zweiten Nase - die 2.
In der Gesamtbetrachtung ist der Standard-Merlot von Aldi aus der Bück-Zone geschmacklich massiv unterlegen! Und ich bin froh, noch einen solchen im Fundus gehabt zu haben, sodass der Abend weinmäßig nicht völlig verplempert wurde.

Bemerkung:
Falls ich im Lotto gewinne, werde ich den 2009er Legón Roble nochmals verkosten... aber auch nur dann! Und auch nur wegen der extremen Differenz aus Wertung (von Dritten - s.o.) und Fakt einer einzelen Flasche.



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