Herkunft / Traube: | Burgenland / Blauer Zweigelt |
Land: | Österreich |
Jahrgang: | 2010 |
Alkoholgehalt: | 13,5% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Schraube |
Preis: | 2,69€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Sehr starke Hefenoten, die schon während des Einschenkens in die Nase schießen. Ist die Wolke verflogen, finden sich in der ersten Nase schöne, trockene Gerbstoffe und der Eindruck ebenso trockener Fichtennadeln. Ganz im Hintergrund etwas Frucht, nicht minder trocken bzw. herb, aber nicht zu differenzieren. Nach dem Schwenken ganz die erste Nase, jedoch noch etwas runder und dumpfer, dazu ein wenig Vanille. In der Frucht jetzt etwas klarer, in Richtung Pflaume.
An der Luft verliert sich das Bouquet recht schnell.
Geschmack/Mundgefühl
Und wieder ein Wein, der mit mildem Grundton im ersten Eindruck punktet, auch wenn er ebenso umgehend für Kapillar-Erweiterung an den Bäckchen sorgt. Der zweite Schluck hat dann schon fast etwas Cremiges. Das Volumen ist ansprechend, eine leichte Wässrigkeit im Mundgefühl irritiert nur kurz.
Kurz ist der Wein allerdings auch nur auf der Zunge präsent, länger hält sich die feine Milde am Gaumen. Hier findet sich jetzt auch Frucht, im Bouquet nur zu erahnen, in Assoziationen von Erdbeere, evtl. auch Kirsche, jeweils leicht überreif - ohne wirklich süß zu sein. Zum Abgang dann ganz leicht herb. Nicht übel!
Die Säure ist - wie dankbarer Weise bei vielen der zuletzt verkosteten Weine - eher ein Zierde als ein Makel, fruchtbetont - natürlich - und ebenfalls sehr mild. Pelz bleibt komplett aus.
Abgang/Nachgeschmack
Schwer zu deuten der Abgang, ein bischen herber als das Gesamtbild - Ursächlich dürfte sein, dass der Wein am Gaumen so lange präsent ist, dass er die Konzentrationsfähigkeit für den Abgang selbst überfordert - was sicher kein Makel ist! Entsprechend spät erst setzt dann soz. der Nachgeschmack ein; etwas fahler, nun mehr in Richtung betagtem Apfel und im Mundgefühl leicht esspapierartig. So lang der Weg zum Nachgeschmack auch war, derselbst ist dann doch zügig "durch", und es verbleibt tatsächlich nichts vom Burgenland Blauer Zweigelt... macht nix, der nächste Schluck wird wieder ein Genuss!
Fazit:
Wieder ein Österreicher, wieder eine Überraschung! Es fehlt zwar doch ein wenig an Charakter und Struktur - zumindest für eine "5" - für die "Aktuelle Empfehlung" langt es allemal - den Wein muss man probieren!