Herkunft / Traube: | Fitou / ? |
Land: | Frankreich |
Jahrgang: | 2009 |
Alkoholgehalt: | 13,5% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Plastik |
Preis: | 3,49€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Knackige, holzige Tannine in der ersten Nase und ein Anklang von getrocknetem Gras, auf das die Mittagssonne brennt. Enttäuschenderweise nach dem Schwenken kaum eine Änderung, die Tannine werden ein wenig ledriger, im Ganzen etwas frischer - sonst nichts.
Geschmack/Mundgefühl
Angenehmes Volumen sowie einen noch interessanteren Verlauf über die - kurze - Zeit bietet der Wein im ersten Schluck: Der Wein ist zwar direkt - fast - im ganzen Mundraum präsent, hat aber eine Komponente, die parallel über die Zunge rollt und erst zum Abgang hin am hinteren Gaumen einen herb-fruchtigen Aufgang die Nase hinauf produziert. Im zweiten Schluck ist das Volumen so prächtig nicht, die Nuancen an Gaumen und Zunge sind unspektakulär und haben einen sehr vegetativen Einschlag, gelagert zwischen Gewürzschrank und trockenem Heu - s. Blume. Kurz vor dem Abgang dann recht ausgeprägte, herbe Beeren, Holunder, sehr deutlich.
Die Säure ist ausgesprochen mineralisch, und geht mit einer Adstringenz einher, die doch überrascht. Pelz bleibt nicht gänzlich aus, beschränkt sich aber auf feine Körnung - und den vorderen Mundraum.
Abgang/Nachgeschmack
Der Abgang ist nahezu beispielhaft: Im Einklang zum Geschmack bietet er feine, herbe Fruchtanklänge und eine Grund-Bitterkeit in bestem Sinne. Im Nachgeschmack dann wieder verhalten fruchtig, "fruchtig" auch hier wieder bezogen auf die herbe Frucht. Vergeht langsam und wirkt im Nachgang mit jeder Minute reifer.
Fazit:
Nicht der Kracher, den auf dem Etikett die bunten Plömpel von DLG und Berliner Wein Trophy verheißen - wie so oft. Aber auch wirklich nicht schlecht: Die 4 wegen des Lehrbuch-Abganges, der auch interessierten Laien ein Gefühl zu vermitteln weiß, was "ein Abgang überhaupt ist".
Lehrbuchhaft übrigens auch das BLABLA, das über den Wein auf dem Etikett ausgeschüttet wird: Ich entblöde mich hier nicht, genüsslich zu zitieren: "Der volle Duft nach reifen Früchten"... Pflaumen? Kürbisse? Honig-Pomelen?... Herrjeh!
Und auch die Anführungszeichen in der Nennung der Herkunft (s.o.) sind auf das Etikett zurückzuführen - was Du schwarz auf weiß besitzt... kannst Du... naja... wenigstens zitieren!