Herkunft / Traube: | Abruzzen/ Montepulciano d'Abruzzo |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2010 |
Alkoholgehalt: | 12,5% |
Geschmacksrichtung: | trocken |
Verschluss: | Plastik |
Preis: | 1,99€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Schwach trocken-holzig in der ersten Nase; Schwenken bietet der zweiten Nase ebenso schwache - aber immerhin vorhandene - dunkle Beerenaromen, Brombeere am ehesten. Schlägt dann sehr schnell um in Richtung angenehm dumpf, Kellertöne, Vanille gar, je länger der Wein offen steht. Dies wiederum nimmt dann auch wieder ab, ein Anklang der dumpfen Noten aber bleibt. Hübsch.
Geschmack/Mundgefühl
'Richtig fruchtig' ist der erste Eindruck. Die Beeren gehen nun eher in Richtung Himbeer und Zitrone. Zunge und Gaumen sind gleichermaßen mäßig beschäftigt, von 'Volumen' zu sprechen wäre zwar übertrieben, dennoch durchaus angenehm. Prägend ist die fruchtige Säure, die vor allem zum Abgang hin das Zepter führt, ohne aufdringlich zu sein. Pelz stellt sich praktisch nicht ein, ein leichtes Kribbeln auf vorderer Zunge und Gaumen ist allerdings zu bemerken.
Abgang/Nachgeschmack
Der Abgang ist mehr als vorhanden, er ergänzt - höchst ungewöhnlich in der hier beprobten Preisklasse (und vor allem in den letzten Jahrgängen 2008 & 2009) - Geschmack und Mundgefühl schwach um die wieder dumpfen, holzigen Noten aus der zweiten Nase, angereichert mit einer feinen Bitterkeit! Prächtig!
Im Nachgeschmack kräftig. Und lang anhaltend.
Fazit:
Meine Güte, was für ein Unterschied zu den letzten beiden Jahrgängen des Montepulciano Bio von Aldi! Das neue Etikett (und die bislang guten Erfahrungen mit 2010er Jahrgängen) ließen allerdings hoffen, dass es jetzt mit dem "Monte" auch wieder aufwärts gehen würde - und die Erwartung hat sich erfüllt:
Ein leichter Sommerwein - aber ein guter - und ein BIO-Wein, den nicht nur jeder Teilzeit-Öko (eine Wortschöpfung des Autors dieser Seiten) mindestens einmal probiert haben sollte.
Bemerkung:
Die 4 bekommt er problemlos. Als rein ökologisch erzeugter Wein hätte er mehr verdient (geneigte Leser wissen um den Hader des Autors diesbezüglich), aber objektiv - also im Vergleich mit den anderen Weinen dieser Preisklasse - muss es bei der Bewertung bleiben.
Ich nehme es mir allerdings heraus, subjektiv diesen Wein in die Kategorie "Aktuelle Empfehlung" zu heben.