Herkunft / Traube: | Venetien / Corvina, Rondinella |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2012 |
Alkoholgehalt: | 13,5% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Unregelmäßiger Korken |
Preis: | 5,99€ |
Bewertung: 2 von 5
Geruch/Blume
Dreimal "hin"gerochen, um dem geneigten Leser nichts Falsches, weil zu Ungewöhnliches zu präsentieren, und doch: Es bleibt bei: Pfefferminzschokolade! Diese Assoziation bietet die erste Nase - wirklich ungewöhnlich. Das Rosenwasser im Hintergrund gewinnt allerdings schon vor dem Schwenken an Präsenz. Dafür dann - ganz der zuletzt verkostete 2010er Valpolicella Ripasso Superiore - nach dem Schwenken abflachend, präsent sind hier lediglich einige harmlose Schweißnoten.
Geschmack/Mundgefühl
Reichlich Volumen und "Fleisch", dazu ein unangenehmes Brennen an den Seiten des hinteren Gaumens beschäftigen - und irritieren - den Verkostenden; tatsächlich lässt aber alles o.G. bei zweiten Schluck schon nach, auch hier verflacht der Wein, ganz wie die "rausgeschwenkte" Blume. Ansprechend fruchtbetont im vorderen, herb-bitter mit einer Assoziation frischer, geschälter Ast-Rinde im hinteren Mundraum. Wobei der Wein die Frucht ruckzuck mit letzt genannten Aromen überlagert: Sobald er den hinteren Mundraum erreicht, erfasst das Bittere auch den vorderen Bereich - eine Frucht lässt sich so nicht ausdifferenzieren. Die Säure ist unangenehm und ein Mischung aus sehr mineralisch und sehr zitronig - puh. Pelz bleibt aus.
Abgang/Nachgeschmack
Kein Abgang - vielleicht beißt auch die Säure noch zu sehr auf der Zunge, und es wundert nicht, dass sie auch den Nachgeschmack beherrscht.
Fazit:
Treue Leser werden festgestellt haben, dass kaum auf den Vorgänger referenziert wird in der obigen Besprechung: Der 2012er Valpolicella Superiore ist ein komplett anderer Wein! Und wahrlich kein guter - zumal für 5,99€. Die "2" wegen des Preis-/Leistungsverhältnisses, eine schlechte "3" wäre auch noch vertretbar gewesen, zumal der Wein mit der Zeit gewinnt; trotzdem: Finger weg!
Wer schon versehentlich zugeschlagen hat: Dekantieren könnte etwas helfen - wenn auch nicht gegen das Saure...
Aber: Ein "schönes" Beispiel, dass weder ein teurer Wein zwangsläufig gut sein muss, noch dass das DOC-Label, das den Kragen des Weines ziert, ir-gend-et-was zu sagen hat!