Herkunft / Traube: | Apulien / Negroamaro |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2010 |
Alkoholgehalt: | 13,5% |
Geschmacksrichtung: | Sehr trocken |
Verschluss: | Leicht rissiger Kork |
Preis: | 3,49€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Leicht vegetativ, frisch im Vorder- und dumpfer im Hintergrund. Wenige Gerbstoffe. Und irgendwie auch ein Hauch von... Pfefferminze. Ausgewogener nach dem Schwenken, mehr Gerbstoffe, ansonsten praktisch die erste Nase.
Geschmack/Mundgefühl
Krachende Adstringenz und abgefackelter hinterer Gaumen sind anfangs die vorrangigen Eindrücke. Und irgendwie bekommt man ebenso schnell das Gefühl... zu lallen! Derart alkoholisch scheint der Wein.
Wie so oft ist auch beim Ca' dè Monaci der schon zweite Schluck zahmer, nicht mehr so adstringent, immer noch aber Flatulenz-trocken. Ein wiederkehrender - und wieder verschwindender - pelziger Belag irritiert. Trotzdem wird es mit jedem Schluck verträglicher. Volumen stellt sich ein, eine herbe Frucht in Richtung Holunder scheint durch, leider stetig dieses Kokeln am hinteren Gaumen. Der Wein hat ordentlich "Fleisch" und auf der Zunge eine ansprechende Struktur - womit nicht der Belag gemeint ist. Obwohl der Wein den hinteren Gaumen schreut, ist er in diesem Bereich erheblich unterrepräsentiert, ja, eigentlich stoppt er schon kurz davor. Belag und Kokeln machen es wirklich schwer, der Säure ein Attribut abzuringen... sehr präsent, dennoch nicht störend, und schließlich doch: mäßig mineralisch.
Abgang/Nachgeschmack
Wie beim frühen Stopp zu erwarten: null Abgang. Der Nachgeschmack jetzt fast mild, harmlos im Vergleich zum - vor allem anfänglichen - Geschmack. Wenn er nicht ruck-zuck oxidieren - und verschwinden - würde, wäre er das Highlight. So bleibt nur Esspapier, das zum Glück in Maßen.
Fazit:
Wieder eine interessante Verkostung: Dieser kraftvolle Salice Salentino hat eindeutig zuviel Fass mitbekommen! Kantig und bockig ist er, evtl. lohnt es sich, ihn 2-3 Jahre liegen zu lassen, um ihm diese Flausen auszutreiben... Risiko! Dank des Naturkorkens aber möglich.
Kein Risiko geht ein, wer ihn kauft, so man denn auf sehr trockene Rotweine steht! Knapp die "4".
Erwähnenswert: Diese Pulle wiegt gefühlt 3 Kilogramm! Auch hier werde ich - wenn ich's nicht vergesse - die leere Flasche interessehalber mal wiegen...
Was soll das? Solch' schwere Flaschen zu nehmen? Die Hälfte des Treibstoffs braucht der Wein nur für das Flaschenglas, bis er hier bei uns im Regal steht...
Nachtra: Die leere Kanne wiegt tatsächlich eintausendeinhundert Gramm, also 1,1 Kilogramm! Unfasslich!