Herkunft / Traube: | Rheinhessen / Dornfelder |
Land: | Deutschland |
Jahrgang: | 2011 |
Alkoholgehalt: | 12% |
Geschmacksrichtung: | trocken |
Verschluss: | Schraube |
Preis: | 1,99€ |
Bewertung: 3 von 5
Geruch/Blume
Ein Hauch von Hefe umwölkt das Glas, lange bevor man hineingeschnuppert hat. Dann zeigt sich der ersten Nase eine - schon fast typische für einen Dornfelder - trockene Note von Steinstaub mit schwachen, aber ebenso trockenen, Gerbstoffen. Auch die Assoziation von abgestandenem Blumenwasser drängt sich auf. Nach dem Schwenken deutlichere Gerbstoffe, schön trocken, und die vom Vorgängerjahrgang bekannte Zitrusfrucht, die mäßig an Limone - bzw. die Erinnerung an die entsprechende Seife - erinnert.
Geschmack/Mundgefühl
Diese Note ist es auch, die den Geschmack bestimmt, und dies erstaunlich deutlich und zur Blume passend. Ansonsten flach, bestenfalls als harmlos zu bezeichnen. Zunge und Gaumen sind allerdings gleichmäßiger als beim 2010er beschäftigt, eine Verbesserung. Wie beim 2010er allerdings auch eine deutlich zu süße Note, die vor allem am Gaumen kleben bleibt - was mich zu der Assoziation führt, die am besten passt: Briefumschlagkleber! Gemein, aber doch ein passender Vergleich. Auch vom Mundgefühl her - klebrig. Zunehmend bitter in Richtung Abgang und mit jedem Schluck, hier spielt sich dann der Wein nur noch am hinteren Gaumen ab.
Säure ist da, bleibt aber im Hintergrund. Pelz bleibt nicht nur im Hintergrund, sondern gänzlich aus - erfreulich.
Abgang/Nachgeschmack
"Prägnant ist der Abgang nicht, aber man täte dem Wein unrecht, würde man nicht erwähnen, dass es etwas ist zwischen der nervigen Süße und der Bitterkeit nach dem dritten Schluck" kann man als Zitat des Vorgängers so übernehmen! Auch das Limonadige tritt wieder auf als Abklang. Mäßig!
Fazit:
Wie man Dornfelder per se "seinen geliebten" Wein nennen kann, bleibt mir schleierhaft, mit jeder weiteren verkosteten Flasche, egal, welcher Provenience... - beim Dornfelder Rheinhessen aber immerhin: Eine gewisse Kontinuität! So auch nur eine - kontinuierlich - mäßige 3. Ebenso "kontinuierlich" übrigens die Seifenbläschen, die am Rand der Flüssigkeit nicht vergehen wollen... naja!