El Goya 2011
El Goya 2011

Herkunft / Traube:
 

Valencia / Monastrell , Cabernet Sauvignon

Land:

Spanien

Jahrgang:

2011

Alkoholgehalt:

13%

Geschmacksrichtung: 

trocken

Verschluss:

Plastik

Preis:

2,69/l

Bewertung: 5 von 5 




Geruch/Blume
Sehr vegetativ in der erste Nase: Grassilage und trockener Rasenschnitt; dazu einige Aschenoten. Nach dem Schwenken ebenso deutliche Schweißnoten, ansonsten verflacht der Wein, statt zu gewinnen, jedenfalls direkt nach dem ersten Schwenken. 
Steht er länger offen, überwältigen die Schweißnoten - ohne abzustoßen. Und dieses Bouquet hat besonders lange Bestand!
Geschmack/Mundgefühl
Mäßig aufdringliches Feuer am hinteren Gaumen und großes Volumen bieten sich dem Verkostenden als Eindruck zuerst. Im Nachklang des ersten Schluckes bereits betont fruchtig. Schon im zweiten milder, aber nicht weniger fruchtbetont. Eine beeindruckende Bandbreite von Mirabelle über Mandarine (die eingelegte Variante - ohne das Süße) und Kirsche verblüffen. Was dem Wein an Gerbstoffen in der Nase fehlt, holt er hier nach, natürlich gemäßigt wie für den Geschmackseindruck üblich: trockene, leicht angekokelte Holzspäne - eine Tischlerei! als Assoziation.
An Volumen bleibt der Wein dem ersten Eindruck auch über die Zeit nichts schuldig, Zunge, Gaumen - und auch deren Seiten - werden beansprucht. Auch im dritten Schluck noch hat der Wein eine zeitliche Komponente: Immer noch rollt er von vorn nach hinten durch den Mundraum, vorerst ohne die Geschmacksknospen zu ermüden. Später gewinnt eine fein-bittere Komponente an Gewicht, ohne, dass die Fruchtnoten wesentlich nachließen.
Bis auf etwas leicht Aufgerautes auf vorderer Zunge und Gaumen ohne Pelz - die Säure ist so hintergründig, dass man verwegen sein müsste, sie näher zu spezifizieren - was deshalb hier auch entfällt.
Abgang/Nachgeschmack
Ein nahtloser Abgang schließt sich an, was wirklich die wenigsten Weine im Testfeld auszeichnet. Harmonisch-fruchtig, nun mehr in Richtung Zitrusfrüchten. Großartig! Der Nachgeschmack ist nicht minder harmonisch, aber flach, und nur kurz anhaltend, später doch ein wenig an Esspapier erinnernd - aber: was soll's!

Fazit:
Der geneigte Besucher dieser Site wird anhand der Länge der Beschreibung mutmaßen, dass es sich um einen Wein handelt, den zu verkosten mehr als Pflicht ist.
Dass allerdings eine 2,69€ "Ein-Liter-Bombe" vom Discounter solche Facetten zeigt, DAS ist ungewöhnlich - und sollte all' diejenigen, die Weine nur deswegen ablehnen, weil sie nicht 30€ kosten, eines Besseren belehren.
Das ist wirklich ein "Wein des Monats" und sollte in keinem Einkaufswagen fehlen - nicht nur wegen des großartigen Preis-/Leistungsverhältnisses die 5!

 



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