Herkunft / Traube: | Valréas / 80% Grenache, 20% Syrah |
Land: | Frankreich |
Jahrgang: | 2012 |
Alkoholgehalt: | 13% |
Geschmacksrichtung: | Trocken |
Verschluss: | Sehr guter Kork |
Preis: | 4,44€ |
Bewertung: 5 von 5
Geruch/Blume
Intensiv vegetative Aromen in der ersten Nase, dazu ansprechende, mild-trockene Gerbstoffe. Verflacht recht schnell. Bis auf paar harmlose Schweißnoten kaum Änderung nach dem Schwenken.
Geschmack/Mundgefühl
Ebenso ansprechend das Volumen, das anfangs den Fokus auf sich zieht. Interessanterweise schwächelt der Côtes du Rhône Cuvée Benedikt dann ausgerechnet in der Mitte des Mundraumes, sehr ausgeprägte feine, herbe, leicht lodernde Eindrücke dagegen am hinteren Gaumen, sehr schön. Im vorderen Mundraum fruchtig, nicht minder mild und sehr charaktervoll, neben der Frucht einige Nuss-Aromen, vielleicht Milchschokolade, die Assoziation "Hanuta" ist überzogen, allerdings nicht völlig aus der Luft gegriffen. Reste von leicht modrigen Gerbstoffen erfreuen und runden ab.
Mungefühl mag sich so gar nicht fassen lassen, rau am Gaumen, kaum vorhanden auf der Zunge, merkwürdig. Der raue Gaumen meldet später einen veritablen Belag, in der Säure - ein Highlight - äußerst ausgewogen, unaufdringlich, eher mineralisch als fruchtbetont. Welche Frucht genau bleibt im Ungewissen, eine Zitrusfrucht, am ehesten noch Pampelmuse, leicht gezuckert.
Abgang/Nachgeschmack
Das leichte Lodern lässt zwar mit der Zeit nach, ein rechter Abgang stellt sich dennoch nicht ein. Wunderbar der Nachgeschmack, die Säure ist immer noch präsent, Oxidation findet praktisch gar nicht statt, und eine - selten zu notierende - Konstanz zum Geschmack über die Zeit ist das letzte Tüpfelchen auf dem "i", das dem Wein zur "5" gereicht.
Fazit:
Ich tue mich wirklich sehr schwer damit, zwei Weine - beim gleichen Discounter, in der gleichen (Angebots)Woche gekauft - gleichzeitig mit einer "5" und der "Aktuellen Empfehlung" zu versehen... Ich muss allerdings feststellen, dass ich die Finger gar nicht von dem Glas hier neben mir lassen kann, trotz des erwähnt merkwürdigen "Loches" im mittleren Mundraum und der mageren, wenn auch nicht schlechten, Blume ... - also: warum nicht! Es ist gerechtfertigt.
Nachtrag (nach dem Blick aufs Etikett):
Aus "80% Grenache" und "20% Syrah" einen so runden, milden und unaufdringlichen Wein zu kreieren, ist per se eine große Kunst - und rechtfertigt umso mehr die o.g. Klassifizierung.
Dieser Wein findet sich übrigens bei
trinkgut im Standard-Angebot.