Dieser Wein wurde durch den
aktuelleren Jahrgang ersetzt.
Herkunft / Traube: | Abruzzen / Montepulciano |
Land: | Italien |
Jahrgang: | 2015 |
Alkoholgehalt: | 12,5% |
Geschmacksrichtung: | trocken |
Verschluss: | Schraube |
Preis: | 2,19€ |
Bewertung: 4 von 5
Geruch/Blume
Milde Gerbstoffe, weit im Hintergrund eine herbe Frucht, und ein runder Gesamteindruck - für eine erste Nase. Noch runder nach dem Schwenken, die Tannine hölzerner, doch noch milder. Statt der Frucht zieren den Hintergrund jetzt Noten von Vanille und Karamell. Leider nimmt die Komplexität ab - statt zu - mit der Zeit.
Geschmack/Mundgefühl
Erneut ein Wein mit Überraschungseffekt: Die Blume ließ Großes erwarten, und die Erwartung bleibt dann auch das einzige, was groß ist - denn das Volumen ist es nicht. Der BioBio Montepulciano findet (anfangs - s.u.) praktisch nur am Gaumen überhaupt statt, die Zunge hat Pause, außer einer dezent süßlichen Komponente und einem mäßig wässrigen Mundgefühl trägt sie nichts bei. Allerdings ist der "Rest" nicht zu verachten, denn ein Rest des Karamell finden wir auch im Geschmack, und zwar als Teil des etwas-zu-Süßen Gesamteindruckes. Sogar ein wenig herb am hinteren Gaumen.
Erfreulich: Das Volumen nimmt mit der Zeit etwas zu - kann aber schließlich doch nicht überzeugen. Schön - und flach ausgeprägt - die fruchtbetonte Säure. Apropos "Frucht": Der karamellne Grundton und das an Zuckerwasser erinnernde Süße hätte fast vergessen lassen, darüber ein Wort zu verlieren. Mit etwas Konzentration findet sich die Assoziation an die orangenen Gelee-Fruchtgummis mit Zuckerüberzug. Kein Pelz.
Abgang/Nachgeschmack
Kaum benennbarer Abgang. Harmlos der Nachgeschmack, doch ein gelungener Nach-Klang, wenn sich auch das Geleebonbon mehr und mehr in den Vordergrund spielt. Dafür absolut keine Oxidation, der Wein schwindet langsam dahin.
Fazit:
Nichts erwartet - und: Bingo! Dieser Wein ist - sicherlich nicht nur mir - eigentlich zu süß. Und auch nichts für die "5" oder die "Aktuelle Empfehlung"... aber: Man kann ihn bedenkenlos immer mal wieder mitnehmen. Und vielleicht auch einer größeren Runde vorsetzen, so man die leichte Schwäche vor dem Einschenken thematisiert.
Und dann noch ein Wein mit dem BIO-Siegel. Respekt!
Diesen Bio-Monte werde ich bei jeder Gelegenheit mitnehmen und vorhalten.
Da der zuletzt verkostete Bio-Montepulciano d'Abruzzo aus dem Jahre 2012 stammte (und sich sowohl Name ("BioBio") als auch Etikett radikal unterscheiden, wurde auf eine Referenzierung verzichtet. Eigentlich bin in der Auffassung, dass es zwei komplett andere Weine sind, denn von "BioBio" gibt es auch einen Tempranillo, der mit dem anderen (ohne "BioBio") nichts gemein hat außer der Tatsache, dass sie aus ökologischem Landbau stammen.
Dieser Wein wurde verkostet am Montag, 23. Januar 2017